Krimineller Pestizidhandel aufgedeckt
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Sechs Monate waren als Landwirte und Landwirtinnen getarnte Greenpeacer:innen unterwegs und kauften bei elf Händlern in Süddeutschland und dem Elsass insgesamt circa 100 Kilogramm illegale Pestizide. Vier Händler gehören zum Raiffeisenverband. Eine Raiffeisenfiliale gab sogar das hoch gefährliche E 605 heraus - gegen Barzahlung und ohne Rechnung.
Wir sind entsetzt, dass es ganze Händler-Netzwerke gibt, die stark giftige, krebserregende, die Fortpflanzung und das Hormonsystem schädigende Mittel vertreiben. Und wir sind entsetzt, dass Raiffeisen massiv in diese kriminellen Geschäfte verstrickt ist, kommentiert Manfred Krautter, Chemieexperte von Greenpeace, die Machenschaften.
Skrupellose Bauern und Bäuerinnen sind die Kund:innen der Gifthändler - so landen die aus guten Gründen verbotenen Substanzen auf Tomaten, Beeren oder Salat. In zahlreichen Lebensmitteltests von Greenpeace und den Kontrollbehörden fielen in den letzten Jahren immer wieder illegale Pestizide auf. Jetzt wissen wir, wieso.
Kritik übt Greenpeace auch an Seehofer und den Agrarminister:innen der Länder, die kaum Maßnahmen ergreifen, um Verbraucher:innen und Umwelt vor dem illegalen Treiben zu schützen. Das Landwirtschaftsministerium von Baden-Württemberg lehnte sogar ab, zusammen mit Greenpeace und den Kontrollbehörden einen Händler auf frischer Tat zu ertappen, der seine illegale Ware per Hauslieferung vertreibt.