Jetzt spenden
AktionWienEULAKGipfel
Greenpeace/Valerie Rosenburg

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Grund für die Klage war ein 1975 geschlossener Vertrag zwischen Argentinien und Uruguay über die Nutzung des Grenzflusses Rio Uruguay. Durch die Entscheidung verfehlt Argentinien das Ziel, den Bau der beiden Zellulosefabriken noch vor einem Grundsatzurteil anzuhalten. 14 Richter des Internationalen Gerichtshofes sahen keinen Bedarf, provisorische Maßnahmen für den Stopp einzuleiten, einer der Richter stimmte dagegen.

Die Errichtung der beiden Zellstofffabriken findet unmittelbar an den Ufern des Uruguay statt. Mit dem Einsatz des veralteten Verfahrens der Chlorbleiche wird das Ökosystem massiv gefährdet. Dies habe, so die argentinische Regierung, zusätzlich Folgen für die lokale Bevölkerung. Den Menschen droht die Verarmung, da sie hauptsächlich vom Ökotourismus leben.

Bereits 2003 hatte Uruguay dem Bau einer ersten Zellulosefabrik zugestimmt, Bauherr ist das finnische Unternehmen Botnia. Eine Pressesprecherin des Unternehmens gab nach der gerichtlichen Entscheidung bekannt, mit dem Bau seiner Fabrik wie geplant fortzufahren. An der zweiten Zellstofffabrik baut die spanische Unternehmensgruppe Ence.

Noch im Januar haben Greenpeacer gegen den Bau der ersten Zellstofffabrik am Rio Uruguay protestiert. Den EU-Lateinamerika-Gipfel (EULAC) nahm zudem die Greenpeace-Aktivistin und argentinische Sambakönigin Evangelina Carrozo zum Anlass, um sich auf das Gruppenfoto der Staats- und Regierungschefs zu schmuggeln und so gegen den Bau der Zellulosefabriken zu protestieren.

Greenpeace Argentinien ist über die Entscheidung des Gerichts nicht überrascht und erwartet auch von einer zukünftigen Entscheidung keine wirkliche Lösung des Problems. Angesichts zunehmender Investitionen in Papierfabriken in der Region täte die argentinische Regierung besser daran, ein Gesetz zur sauberen Produktion von Zellstoff zu verabschieden, dass mit den Nachbarstaaten abgestimmt werden müsse. Dieses würde auch für die bestehenden Zellulose-Fabriken gelten, die bereits heute die Flüsse verschmutzen. Wann der Internationale Gerichtshof letzlich zu einem endgültigen Urteil kommt, steht bislang aus. Laut Statistik beträgt der Zeitraum zwischen Anklage und dem Urteil durchschnittlich vier Jahre.

(Autorin: Cindy Roitsch)

Datum
Müllhalde mit Kühen in Ghana

Mehr zum Thema

Robert Heigl im Gespräch vor einem Kasten mit NICHTS
  • 20.11.2024

Im November locken Black Friday und Cyber Monday mit Schnäppchen. Doch wie wäre es, sich NICHTS zu gönnen? Interview mit dem Künstler Robert Heigl über einen ungewöhnlichen Verkaufsraum.

mehr erfahren
Zwei Jugendliche halten ein Pappschild "Say no to plastic, save the ocean" .
  • 08.11.2024

Eine historische Chance: Die Vereinten Nationen verhandeln über ein verbindliches globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung.

mehr erfahren
Organic Vegetables at Market in Hamburg
  • 25.10.2024

Entdecken Sie sieben kreative Halloween-Ideen, die gruselig und nachhaltig zugleich sind. Von umweltfreundlicher Deko bis hin zu regionalen Snacks – feiern Sie Halloween ohne Kompromisse für die Umwelt!

mehr erfahren
Julios Kontchou untersucht Wasserproben
  • 18.09.2024

Wer verschmutzt den Rhein mit Mikroplastik? Erneut weist Greenpeace in Wasserproben Plastik nach – die Verschmutzung hat sogar zugenommen.

mehr erfahren
Das Bild einer mit Plastikmüll bedeckten Weltkugel, projiziert von Greenpeace Andino im Rahmen der Kampagne "Chile sin Plastics" (Chile ohne Plastik).
  • 01.08.2024

Am Erdüberlastungstag hat der Mensch sämtliche Ressourcen verbraucht, die der Planet in einem Jahr nachhaltig produzieren kann. Wie schaffen wir es wieder aus den Miesen?

mehr erfahren
Detox Gruppenaktionstag zu Zara in Berlin im November 2012
  • 09.07.2024

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren