Jetzt spenden
Der ehemalige französische Flugzeugträger Clemenceau vor Palermo, Italien.
© David Sims / Greenpeace

Verwirrung um Flugzeugträger Clemenceau

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Greenpeace verhinderte am 24.Oktober den illegalen Export des französischen Flugzeugträgers Clemençeau in die Türkei. Das schrottreife Kriegsschiff war von der französischen Regierung 1997 außer Dienst gestellt und zum Abwracken verkauft worden. Eigentlich sollte es von Toulon nach Nordspanien geschleppt werden. Der Schlepper nahm aber Kurs auf Aliaga, einem Schiffsschrottplatz an der türkischen Küste.

Nach einem Hinweis von Greenpeace reagierte die türkische Regierung schnell: Sie verbot dem französischen Kriegsschiff die Einfahrt in türkische Gewässer, bevor dieses nicht vollständig dekontaminiert sei. Die französische Marine stoppte daraufhin den Flugzeugträger vor der Küste von Sizilien.

In Aliaga wird auf Umweltschutz und Sicherheit der Arbeiter sonst nicht viel Wert gelegt. Die meisten Schrottschiffe treffen ein, ohne dass sie vorher von Giftstoffen wie Asbest oder Ölresten gereinigt wurden. Von den weltweit 600 Schiffen, die jährlich verschrottet werden, landen etwa 100 in der Türkei. Die Hälfte davon stammt von europäischen Reedereien, die auf diese Weise Kosten sparen.

Greenpeace hatte bereits mehrfach die Behörden aufgefordert, die Bedingungen in Aliage zu verbessern und gegen den illegalen Import von Giftmüll - in Form von Schrottschiffen - protestiert. Greenpeace ist nicht gegen die Verschrottung von Schiffen an sich, sagt Erdem Vardar von Greenpeace in Istanbul. Aber es muss sichergestellt sein, dass der Export der Schiffe nicht missbraucht wird, um Giftmüll loszuwerden.

Der spanischen Firma, die das Schiff ursprünglich verschrotten sollte, wurde inzwischen wegen Vertragsverletzung der Auftrag entzogen. Jetzt soll die Clemençeau in Griechenland abgewrackt werden.

Datum
Müllhalde mit Kühen in Ghana

Mehr zum Thema

Robert Heigl im Gespräch vor einem Kasten mit NICHTS
  • 20.11.2024

Im November locken Black Friday und Cyber Monday mit Schnäppchen. Doch wie wäre es, sich NICHTS zu gönnen? Interview mit dem Künstler Robert Heigl über einen ungewöhnlichen Verkaufsraum.

mehr erfahren
Zwei Jugendliche halten ein Pappschild "Say no to plastic, save the ocean" .
  • 08.11.2024

Eine historische Chance: Die Vereinten Nationen verhandeln über ein verbindliches globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung.

mehr erfahren
Organic Vegetables at Market in Hamburg
  • 25.10.2024

Entdecken Sie sieben kreative Halloween-Ideen, die gruselig und nachhaltig zugleich sind. Von umweltfreundlicher Deko bis hin zu regionalen Snacks – feiern Sie Halloween ohne Kompromisse für die Umwelt!

mehr erfahren
Julios Kontchou untersucht Wasserproben
  • 18.09.2024

Wer verschmutzt den Rhein mit Mikroplastik? Erneut weist Greenpeace in Wasserproben Plastik nach – die Verschmutzung hat sogar zugenommen.

mehr erfahren
Das Bild einer mit Plastikmüll bedeckten Weltkugel, projiziert von Greenpeace Andino im Rahmen der Kampagne "Chile sin Plastics" (Chile ohne Plastik).
  • 01.08.2024

Am Erdüberlastungstag hat der Mensch sämtliche Ressourcen verbraucht, die der Planet in einem Jahr nachhaltig produzieren kann. Wie schaffen wir es wieder aus den Miesen?

mehr erfahren
Detox Gruppenaktionstag zu Zara in Berlin im November 2012
  • 09.07.2024

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren