Sie spiegeln nicht das gesamte Risiko wider
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Die Intention der Europäischen Kommission war es, Szenarien und die Auslegung der AKW auf Reaktorunfälle zu untersuchen, die aufgrund von einer Verknüpfung unterschiedlicher Ursachen passierten. Umstände wie sie auf schreckliche Weise in Fukushima zu beobachten waren.
Auch wenn die Kommission auf die Möglichkeit von Flugzeugabstürzen hingewiesen hat, wurde dies in vielen Ländern nicht untersucht. Die Möglichkeit terroristischer Anschläge findet sich ebenso wenig in dem Report wieder. Der vorliegende Bericht für die EU-Kommission hat somit einen stark eingeschränkten Focus auf wenige Problemfelder, doch selbst dort konnten noch zahlreiche Mängel gefunden werden.
So notwendig diese Idee einer unabhängigen Untersuchung der europaweiten AKW-Stresstest war, so mangelhaft war die Umsetzung. Denn die Kontrolle der Atomkraftwerke hat ein zentrales Problem: Nicht die Europäische Kommission ist für die Sicherheit der Kernkraftanlagen zuständig, sondern das jeweilige Land selbst.
Daher lagen die Untersuchungen in den einzelnen Staaten auch in völlig unterschiedlicher Qualität vor. Eine wissenschaftliche Analyse dieser Untersuchungen im Auftrag von Greenpeace kam zu dem Schluss, dass einzelne Atomkraftwerke schneller abgeschaltet werden müssen als geplant. Darunter etwa das deutsche AKW Grundremmingen. Beim AKW Mühleberg in der Schweiz drängen die Experten auf eine sofortige Abschaltung.
Die Europäische Kommission muss ihren eigenen AKW-Stresstest ernst nehmen und die notwendigen Konsequenzen aus diesem Bericht ziehen. Solange die im Bericht aufgezeigten Mängel nicht behoben werden, müssen die betroffenen Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Ein Unfall wie er in Fukushima stattgefunden hat, kann jederzeit auch in Europa passieren.
(Autor: Niklas Schinerl)