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Protest vor der E.ON Hauptversammlung gegen den AKW-Neubau im finnischen Pyhaejoki, Mai 2012
Bernd Arnold / Greenpeace

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Offiziell soll das Atomkraftwerk in Pyhäjoki ab 2020 Strom liefern. Der ohnehin völlig unrealistische Zeitplan für das AKW-Projekt ist schon jetzt Makulatur, sagt Tobias Riedl, Atomexperte von Greenpeace. Bei einem Baubeginn 2014 wäre frühestens 2016 die Infrastruktur fertiggestellt. Es blieben nur vier Jahre, um das Kraftwerk zu errichten. Ein Blick auf andere Neubauprojekte in Europa zeigt, dass dies nicht machbar ist. Die Fertigstellung eines weiteren Reaktors im finnischen Olkiluoto wird mindestens 10 Jahre benötigen. Auch hier liegen die Arbeiten weit hinter dem Zeitplan zurück.

Ungeachtet dessen, dass der ursprünglich angestrebte Fertigstellungstermin jetzt schon nicht mehr eingehalten werden kann, behauptet der Bauleiter des AKW-Projekts in Pyhäjoki gegenüber der finnischen Zeitung Kaleva, dass es sich nicht um eine Verzögerung, sondern nur um eine Präzisierung des Zeitplans handele.

Offensichtlich bemühen sich die Verantwortlichen, nicht noch mehr Unruhe unter den über 60 finnischen Anteilseignern des Konsortiums zu provozieren. Denn auch unter diesen Beteiligten - die meisten besitzen weniger als drei Prozent der Anteile - gibt es vermehrt Zweifel an der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit des Projekts. Die drei lokalen Energieversorger Jyväskylän Energia, Ålands Elandelslag und Herrfors Oy haben sich in diesem Frühjahr bereits aus dem Projekt zurückgezogen. Weitere Firmen werden vermutlich folgen.

Auch wenn jetzt schon vieles aus dem Ruder läuft, versucht das Konsortium in Finnland den Eindruck zu erwecken, dass alles nach Plan laufe. Wenigstens die nächsten Monate gilt es, diesen Schein aufrechtzuerhalten, da diese Zeit entscheidend für das AKW-Projekt sein wird. Der Hauptanteileigner E.on wird, wie ein Sprecher gegenüber der Süddeutschen Zeitung mitteilte, in den kommenden Monaten über die Investition in das Projekt entscheiden.

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