Aktivisten "überprüfen" Sicherheit zweier AKWs in Schweden
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Immer wieder hat Greenpeace auf Mängel in schwedischen AKW hingewiesen. Doch weder Atomindustrie noch Politik interessierte es. Greenpeace-Sprecherin Annika Jacobsson hofft, dass von nun an das Thema Sicherheit in schwedischen AKW sehr ernst genommen wird.
Umweltministerin Lena Ek muss sicherstellen, dass gefährliche Reaktoren sofort abgeschaltet werden, fordert Jacobsson.Menschen und Umwelt dürfen nicht weiter den Risiken ausgesetzt werden, die derzeit von den schwedischen Reaktoren ausgehen. Mit den Stresstest will Greenpeace die Öffentlichkeit auf die Gefahren hinweisen.
EU-Stresstest
Nach der Katastrophe von Fukushima führte die EU sogenannte Stresstests in allen europäischen Kernkraftwerken durch. Die Ergebnisse zeigen, dass alte Reaktoren ernstzunehmende Sicherheitsrisiken darstellen. Von den zuständigen Behörden werden diese aber nicht ernst genug genommen.
Auch wenn die EU- Kommission auf die Möglichkeit von Flugzeugabstürzen hingewiesen hat, wurde dies in vielen Ländern nicht untersucht. Auch die Möglichkeit terroristischer Anschläge fand keine Berücksichtigung. Der Stresstest der EU hat einen stark eingeschränkten Focus. Er betrachtet nur wenige Problemfelder, doch selbst dort konnten noch zahlreiche Mängel festgestellt werden.
AKW Forsmark und Ringhals eine Gefahr
Rund 50 Prozent des schwedischen Strombedarfs wird mit den drei Kernkraftwerken Forsmark, Ringhals und Oskarshamn gedeckt. Die AKW Forsmark und Ringhals waren bereits durch Störfälle in die Schlagzeilen gekommen.
Greenpeace veröffentlichte Anfang Oktober in Schweden den Report Risky Reaktors (Gefährliche Reaktoren) zu Sicherheitsproblemen in schwedischen AKW. Der Report deckt gravierende Mängel auf, so dass alle schwedischen Reaktoren sofort abgeschaltet werden müssten.
Ein Atomunfall kann schwerwiegende Folgen auch für schwedens Nachbarländer haben. Ein Fallout (Radioaktiver Niederschlag) würde sich, je nach Wetterbedingungen, auch auf Norwegen, Dänemark und Finnland auswirken.