Top Runner - eine gute Idee neu aufgegriffen
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Das Top Runner-Prinzip setzt auf den Effizienz-Wettbewerb. Greenpeace hat bereits im Mai 2005 einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt. Das Konzept sieht vor, dass die Hersteller um den geringsten Energieverbrauch wetteifern - egal ob es um Kühlschränke, Toaster, Bohrmaschinen oder Computer geht.
Das Vorgehen: Unter den energieeffizientesten Produkten einer Sparte wird ein Standard als Richtwert ermittelt. Geräte, deren Energieverbrauch diesen Richtwert unterschreiten, bekommen die Bestnote 1. Die schlechtesten Klassen 4 und 5 müssen mit einem Warnhinweis versehen werden.
Platziert ein Hersteller neue effizientere Geräte auf dem Markt, so geraten die Mitbewerber unter Druck. Ihre Geräte rutschen automatisch in eine schlechtere Kategorie. Sie werden als Energieverschwender gekennzeichnet und nach und nach vom Markt verdrängt. Der Richtwert wird jedes Jahr angepasst.
"Mit einer eindeutigen Kennzeichnung über den Stromverbrauch von Elektrogeräten und dynamischen Mindeststandards, die von den jeweilig sparsamsten Geräten vorgegeben werden, müssen die Stromfresser endlich aus den Wettbewerb gekegelt werden. Das dient der Haushaltskasse und dem Klimaschutz zugleich", erklärt Energieexperte Andree Böhling von Greenpeace .
Vorreiter bei dieser Idee war Japan. Dort wurde schon 1998 ein Top Runner-Programm eingeführt. Der Energieverbrauch japanischer Produkte nahm daraufhin kontinuierlich ab, was zu erheblichen Wettbewerbsvorteilen auf dem Weltmarkt führte.
Von dem niedrigeren Stromverbrauch profitiert nicht nur das Klima, weil der CO2-Ausstoß sinkt. Gewinner sind auch die Verbraucher, denn sie bezahlen für die gleiche Geräteleistung weniger Strom. Effizienz bedeutet, mit der aufgewandten Energie durch gute Technik das beste Ergebnis zu erzielen. Und da gibt es immer noch sehr viel Spielraum. Ein 2000-Watt-Staubsauger saugt nicht zwangsläufig besser als einer mit 1000 Watt.