Gemeinsam Zeichen setzen: Projekttag der UNESCO-Schulen
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Der April zeigte sich ganz sprichwörtlich launisch und unvorhersehbar: Kühl und regnerisch war es am 26.4.2018, als rund 600 Schüler*innen auf den Straßen Berlins unterwegs waren. Das Engagement blieb davon ungetrübt: Lautstark und vielfältig demonstrierten die Jugendlichen vom Palais am Festungsgraben am Brandenburger Tor vorbei bis hin zum Bundestag für ein nachhaltigeres Konsumverhalten. „Leute, lasst das Kaufen sein – schaltet euer Hirn mal ein!“
Das Besondere an dieser Aktion: Geplant und gestaltet wurde der Tag von den Schüler*innen selbst. Denn alle zwei Jahre veranstalten die UNESCO-Schulen einen Projekttag. 2018 lief dieser unter dem Motto „Brennpunkt Zukunft“. Genaues Thema, Ablauf und Inhalt – das alles stand den Schüler*innen frei zu entscheiden. Ein zentraler Punkt war, dass die Schüler*innen ihr Wissen, ihre Interessen und Überzeugungen ins Handeln übersetzen, und zwar auf ihre Art und Weise. Die Schüler*innen hatten schon seit Wochen an der Gestaltung dieses Tages getüftelt. Bei organisatorischen Fragen wurden die Landeskoordination der Berliner UNESCO-Projektschulen und Greenpeace zur Rate gezogen. Priorität war dabei, die Vision der Jugendlichen unangetastet zu lassen
Am Reichstagsgebäude angekommen, wurde der Demonstrationszug von der Moderatorin und Journalistin Andrea Thilo begrüßt. Anschließend gab es Grußworte: von Inge Bruckmann, Landeskoordinatorin der UNESCO-Projektschulen Berlin, Dilan Aytec von der Stiftung Bildung, Koordinatorin der Jugendbeteiligung des BMBF (youpaN) und Thomas Hohn, Kampaigner für Umwelt- und Bildungspolitik bei Greenpeace. Auch Heinz-Jürgen Rickert, damaliger Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen, war dabei. „Das, was mich an diesem Tag am meisten beeindruckt hat, ist das Engagement der Schulen, der Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler“, sagte Thomas Hohn. „So sieht Bildung für nachhaltige Entwicklung aus, mit Kopf, Herz und Hand, davon brauchen wir noch viel mehr!“
Die Schüler*innen entfalteten ein 18 Meter großes, rundes Banner der Erde, die in einen Kompass eingebettet ist. „Wir brauchen einen neuen Kurs, einen neuen Kompass“, sagte die 19-jährige Marlene. „Deshalb kämpfen wir einfach selbst für einen Richtungswechsel, statt ständig nur auf Andere zu warten.“
Die jugendliche Tatkraft und der Einsatz waren überwältigend: Der Aktionstag ging weit über eine klassische Demo hinaus. Gleich an vier unterschiedlichen Bühnen ging es um Themen wie nachhaltige Ernährung, nachhaltige Kleidung, Jugendpartizipation sowie Klima- und Umweltschutz. Die Schüler*innen entwarfen Zukunftsvisionen und entwickelten Forderungen, vor allem auch an die eigene Generation. Mit Kleidertauschparties, Verzicht auf Plastik oder bewussterem Einkaufen etwa möchten sie selbst Verantwortung übernehmen und die Umwelt schützen.
„Save our planet, start together now!“, riefen die engagierten jungen Menschen. Sie machten deutlich: Nur wenn wir gemeinsam handeln, können wir den globalen Herausforderungen begegnen.
Greenpeace ist im Rahmen des UNESCO-Weltaktionsprogramms BNE politisch engagiert, bietet debattenorientiertes Bildungsmaterial zu aktuellen Themen an und begleitet punktuell Schulen bei der Umsetzung von Projektideen.