McAllisters schlägt Kompromiss für Gorleben vor
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McAllister hat vorgeschlagen, die Erkundung in Gorleben zu stoppen - aber erst 2013, wenn die vorläufige Sicherheitsanalyse abgeschlossen sei. Ein vergiftetes Geschenk an die Gorleben-Kritiker, sagt Greenpeace-Atomexperte Tobias Münchmeyer. David McAllister hält sich eine Hintertür offen, den Salzstock doch noch zum Endlager zu machen.
Zwar mache sich der Ministerpräsident scheinbar endlich auf den Weg zur Aufgabe des geplanten Atommüllendlagers im Salzstock Gorleben. Vor einem möglichen Baustopp in 2013 soll aber noch eine Eignungsaussage pro Gorleben kommen, die mit Hilfe der sogenannten 'Vorläufigen Sicherheitsanalyse' bis Ende 2012 erbracht werden könnte.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen will bis Ende 2012 einen Gesetzentwurf für ein Endlagersuchgesetz vorlegen. Dieses soll die Erkundung geeigneter Lagerstätten auch in anderen Bundesländern ermöglichen. Röttgen besteht aber darauf, auch den Salzstock Gorleben in die Suche miteinzubeziehen.
Greenpeace lehnt dies ab. Ein Endlager muss hochradioaktiven Atommüll eine Million Jahre lang wirksam von der Umwelt fernhalten. Der Salzstock Gorleben aber weist für diesen Zweck fundamentale Schwächen auf: Er ist nicht durchgehend abgeschlossen gegen höher gelegene Gesteinsschichten; auf lange Sicht können Radionuklide nach oben ins Grundwasser gelangen. Er befindet sich über dem größten Gasvorkommen Deutschlands und weist auch selber Gasblasen auf. Einschlüsse mit aggressiven Laugen können die Atommüllbehälter angreifen und zersetzen.
Endlagersuchgesetz hin oder her: Je länger der Salzstock erkundet und dabei schon endlagerfähig ausgebaut wird, desto mehr wächst die Gefahr, dass der Müll dann schließlich auch dort landet. Nur der Abschied vom geologisch ungeeigneten Standort Gorleben ermöglicht eine wirklich ergebnisoffene Endlagersuche in Deutschland, so Münchmeyer.