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Alle Betriebe wurden von den Behörden vorerst gesperrt. Als akut gesundheitsgefährlich gelten die um das bis zu sechsfache über den zulässigen Höchstmengen nicht, problematisch ist die chronische Toxizität. Es ist unbekannt wie viel Dioxin beispielsweise Krebs auslösen oder störend in den Hormonhaushalt eingreifen kann. Unstrittig ist aber, dass Dioxin diese Eigenschaften hat. Deshalb gilt das Vorsorgeprinzip: In Eiern haben die Chemikalien nichts verloren.
Völlig unklar ist bisher die Herkunft der Belastungen. Das Futter der Legehennen konnte zunächst nicht als Quelle ausgemacht werden. Zudem fehlen Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den betroffenen Betrieben. Die Behörden sollten hier ihre Anstrengungen verstärken und schnellstmöglich die Ursache der Belastung ausfindig machen um weitere Fälle vermeiden zu können.
Neben Futtermitteln kommen auch belastete Auslaufflächen als Quelle infrage. Diesen Altlasten sind biologisch und konventionell wirtschaftende Betriebe gleichermaßen ausgesetzt.
Fragen wirft indes die späte Benachrichtigung der Behörden auf. Bereits am 15. März waren die erhöhten Werte in Nordrhein-Westfalen auffällig geworden, die Behörden aber erst nach einer zweiten Untersuchung benachrichtigt worden. Hier wäre im Sinne eines vorsorgenden Verbraucherschutzes schnellere Kommunikation und Reaktion gefordert gewesen.
(Autor: Dirk Zimmermann)