EEG-Umlage verzerrt die wahren Kosten
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Wer nur auf die Höhe der EEG-Umlage starrt, kommt zu völlig falschen Schlüssen. Um eine ehrliche Rechnung aufzumachen, müssen auch die reinen Förderkosten von Wind und Sonnenstrom veröffentlicht werden. Dann wird deutlich: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist viel günstiger, als viele es wahrhaben wollen, sagt Andree Böhling, Greenpeace-Energieexperte.
Der Verfall der CO2-Zertifikatspreise lässt die EEG-Umlage steigen. Obwohl dies mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien eigentlich nichts zu tun hat. Die Emissionszertifikate sorgen dafür, dass Strom aus fossilen Energieträgern wie Kohle günstig bleibt. Stattdessen steigt dann der Ökostrompreis. Läge der Preis der Zertifikate höher würde der Strompreis für konventionelle Energieträger steigen und die Ökostromumlage fallen.
Emissionszertifikate verhindern Klimaschutz
Bundeskanzlerin Merkel muss sich bei der EU für 30 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020 einsetzen, sagt Andree Böhling. Der Preis der Emissionszertifikate ist auf den historischen Tiefstand von derzeit acht Euro gesunken, weil zu viele Zertifikate auf dem Markt sind.
Dieser Preisverfall hat zur Folge, dass der Schutz des Klimas gebremst wird. Denn der nötige finanzielle Druck auf Unternehmen, umweltfreundliche Technologien einzusetzen, fehlt. Greenpeace fordert daher neben der Verringerung der Emissionszertifikate ein ehrgeizigeres EU-Klimaschutzziel.
Der Ökostrom muss nicht teurer werden
Im Gegenteil, die Umlage im Jahr 2013 würde rund ein Cent pro Kilowattstunde weniger kosten, wenn der Zertifikatspreis bei 40 Euro pro Tonne läge. Ein Zertifikatspreis von 80 Euro würde die Umlage sogar um 2,4 Cent absenken.
Ein Grund für das Steigen der Umlage ist der Rückgang der Börsenstrompreise (Merit-Order-Effekt). Ausgelöst durch den Boom der Erneuerbaren Energien, steigt dadurch die EEG-Umlage um 0,2 Cent pro Kilowattstunde. In der FÖS-Studie wird außerdem gezeigt, dass die Umlage für den Ökostrom auch viele andere gesellschaftliche Aufgaben mitfinanziert. Strom aus Grubengas, Abfall- und Abwasserentsorgung, Abwasserreinigung und die klimafreundliche Verwertung von Gülle aus der Landwirtschaft werden durch sie bezahlt.
Keine Erhöhung der Umlage-Kosten bis 2016
Die Übertragungsnetzbetreiber geben am 15. November ihre Prognose zur EEG-Umlage bis zum Jahr 2016 bekannt. Greenpeace rechnet mit keinem weiteren Anstieg der Umlage in diesem Zeitraum. Einmalige Ausgaben wie zum Beispiel für die Erhöhung der Reserven entfallen. Der Ausbau von Wind- und Sonnenstrom verursacht nur noch geringe Kosten.