Der Jahreskalender: November
- Hintergrund
Es gibt so viele Gründe gegen Atomkraft. Der Kalender erinnert im November an 30 davon - Atomunfälle, die sich über die Jahre ereigneten.
1. November 1962: Pazifik, Johnston Insel: Die USA führt den Atombombentest Kingfish im Rahmen der Operation Fishbowl in großer Höhe in der Atmosphäre durch.
2. November 1996: USA, AKW Haddam Neck in Connecticut: Arbeiter, die bei Reinigungsarbeiten radioaktive Ablagerungen entfernen, atmen radioaktive Partikel ein.
3. November 1965: UdSSR, Elektrostal Konversionsanlage: Auftreten einer spontanen Kettenreaktion.
4. November 1958: USA, Luftwaffenstützpunkt Dyess in Texas: Ein US-B47-Bomber mit einer Atomwaffe an Bord fängt Feuer und stürzt ab.
5. November 1955: USA, Testgebiet Nevada: Im Rahmen des Projekt 56 Nr. 3 wird Plutonium gezielt freigesetzt.
6. November 1955: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Oberirdischer Atombombentest.
7. November 2001: Japan, AKW Hamaoka in der Präfektur Shizuoka: Rohrleitungen im Hochdruck-Einspeisesystem brechen während eines Tests, vermutlich wegen einer Wasserstoffexplosion.
8. November: Ein Arbeiter wird radioaktiv verstrahlt, während er im AKW Tschernobyl, Ukraine, im November 1995 ein defektes Brennelement entfernt. Gebäudeteile werden kontaminiert.
9. November 1991: USA, AKW Salem in New Jersey: Großes Feuer im Turbinengebäude von Block 2.
10. November 2003: USA, AKW Seabrook in New Hampshire: Wasserstoff gelangt in das Turbinengebäude, es entsteht ein entflammbares Gemisch.
11. November 1966: USA, Testgebiet Nevada: Unterirdischer Atombombentest Ajax im Rahmen der Operation Latchkey. Radioaktivität gelangt in die Umwelt.
12. November 2003: Russland, Kola-Halbinsel: Marine-Inspektoren finden Überreste eines zerlegten Isotopengenerators. Die Strahlenquelle wird in drei Metern Wassertiefe entdeckt.
13. November: Im November 1995 verklemmt sich im AKW Paks, Ungarn, wegen Fremdmaterial im Primärkreislauf ein Kontrollstab.
14. November 1980: Italien, AKW Garigliano: Anstieg des Grundwasserspiegels. Radioaktivität aus dem Lagertank für verbrauchte Filterharze kontaminiert das Grundwasser.
15. November 1987: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Unterirdischer Atombombentest.
16. November 1996: Die Mars 96-Sonde tritt nach einer Störung wieder in die Erdatmosphäre ein. Sie fällt westlich von Chile in den Pazifik – und mit ihr die atomare Stromversorgung.
17. November 1999: Schottland: Ein Tornado-Kampfflugzeug der britischen Luftwaffe stürzt 800 Meter entfernt vom AKW Torness bei Edinburgh ab.
18. November 1983: Großbritannien, Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield (ehemals Windscale): Unkontrollierte Ableitung radioaktiver Abwässer. Strandbereiche werden geschlossen.
19. November 1951: USA, Testgebiet Nevada: Oberirdischer Atombombentest Sugar im Rahmen der Operation Jangle.
20. November 1996: Russland, Atomkomplex Majak bei Tscheljabinsk: Bei Reparaturarbeiten an der Elektrik der Entlüftung werden radioaktive Aerosole freigesetzt.
21. November 1995: Russland, AKW Kursk: Arbeiter sind beim Entladen eines undichten Brennelements im Block 4 Strahlendosen ausgesetzt, die zulässige Jahresgrenzwerte überschreiten.
22. November 1955: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Oberirdischer Atombombentest.
23. November: Das russische AKW Belojarsk wird im November 1993 wegen erhöhter Strahlungswerte in der Abluftanlage abgeschaltet.
24. November: Im November 1995 öffnen sich im AKW Ignalina in Litauen spontan Ventile von Drucktanks der Kernnotkühlung. Etwa zwölf Tonnen Wasser laufen aus.
25. November 2005: Italien: Radioaktives Material zum Testen von Gaspipelines wird gestohlen.
26. November 1962: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Oberirdischer Atombombentest.
27. November: Ein Kurzschluss im russischen AKW Kola verursacht im November 1992 eine ungeplante Abschaltung des Kraftwerks. Notstrom-Dieselgeneratoren springen nicht an.
28. November 1974: UdSSR, Testgebiet Semipalatinsk im Osten von Kasachstan: Unterirdischer Atombombentest.
29. November 1955: USA, EBR-I Forschungsreaktor in Idaho: Wegen unzureichenden Wissens der Bedienungsmannschaft bei einem Experiment kommt es zur Teilschmelze des Reaktors.
30. November 1975: Russland, AKW Sosnowi Bor nahe St. Petersburg: Das Durchschmelzen einiger Brennelemente zerstört einen Teil der aktiven Reaktorzone.
Anmerkung: Die meisten Vorfälle sind auf den Tag genau ermittelt, diese Eintragungen beginnen mit der Jahreszahl. Vorfälle, für die sich aus den von uns benutzten Quellen nur der Monat nachweisen ließ, stehen im Fließtext mit der Jahresangabe im Satzverlauf.