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Um 8.15 Uhr japanischer Ortszeit legten die rund 45.000 zur Gedenkfeier erschienenen Menschen eine Schweigeminute ein. Dies ist genau der Zeitpunkt, an dem vor 63 Jahren die Atombombe etwa 600 Meter über Hiroshima explodierte und eine riesige Katastrophe anrichtete.
Neben Repräsentanten aus 55 Ländern und Japans Ministerpräsident Yasuo Fukuda nahm zum ersten mal auch ein Vertreter Chinas an den Feierlichkeiten teil.
Nachdem der Zweite Weltkrieg in Europa bereits beendet war, wurde der Pazifikkrieg zwischen Japan und den USA noch weiter geführt. Drei Tage nach dem Abwurf der ersten Atombombe wurde eine weitere Bombe über Nagasaki abgeworfen. Die erste Bombe beruhte auf hochangereichertem Uran und die zweite auf Plutonium.
Der Explosion folgte eine gewaltige Druckwelle, die innerhalb eines Umkreises von zwei Kilometern alles zerstörte. Kurz darauf entstand eine Hitzewelle mit Temperaturen von mehreren tausend Grad Celsius. Menschen, Häuser, Bäume verbrannte oder wurde in Brand gesetzt. Nach der Detonation kam es zum radioaktiven Regen (Fallout), der weiteren Schaden verursachte und das Trinkwasser der Menschen verseuchte.
Die Bombe von Hiroshima tötete 90 Prozent der Menschen in einem Umkreis von einem halben Kilometer - 90.000 waren auf der Stelle tot. Auch heute noch sterben zahlreiche Menschen an den Spätfolgen der Katastrophe wie Krebserkrankungen oder Leukämie. Die Zahl der Opfer wird bis heute auf über 240.000 geschätzt.
{image}Die aktuelle Atomdebatte
Jedes Jahr am 6. August wird an eine der schlimmsten atomaren Katastrophen in der Weltgeschichte erinnert. Umso absurder erscheint die aktuelle Atomdebatte. Die militärische Atomwaffenentwicklung und die zivile Atomtechnik sind eng miteinander verbunden. Die Urananreicherung im Iran stellt dafür ein bedrohliches Beispiel dar.
Die Anlagen können einerseits leicht angereichertes Uran für einen Atomreaktor produzieren oder in einer etwas anderen Konfiguration hochangereichertes Uran für Nuklearwaffen erzeugen, erklärt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. Jeder zusätzliche Atomreaktor und jedes Programm zum Ausbau der Atomtechnik vergrößert die Gefahr. Deswegen kann nur ein weltweiter Ausstieg aus der zivilen Atomenergie zur Lösung des Problems beitragen.
Deswegen sollte Deutschland als große Industrienation eine eindeutige Position weg von der Atomenergie hin zu erneuerbaren Energien beziehen. Die aktuellen Laufzeitverlängerungsdebatten für Atomkraftwerke sind auf lange Sicht gefährlich, kritisiert Smital.