Bayer-Pestizide töten Bienen
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Die Greenpeace-Studie "Bye bye Biene? Das Bienensterben und die Risiken für die Landwirtschaft in Europa" nennt sieben Pestizide, deren Verbot notwendig ist, um das Bienensterben einzudämmen. Zwei Wirkstoffe des Herstellers Bayer, Imidacloprid und Clothianidin, gehören zur Gruppe der besonders gefährlichen Neonicotinoide, deren Verbot derzeit auf EU-Ebene verhandelt wird. "Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind eindeutig: Pestizide tragen zum Bienensterben bei. Bayer muss endlich die entsprechenden Produkte vom Markt nehmen," sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff.
Vergangene Woche protestierten Greenpeace-Aktivisten bereits am Hauptsitz des Schweizer Chemiekonzern Syngenta, der ebenfalls Bienenkiller-Pestizide herstellt.
Sowohl die Chemiekonzerne als auch die deutsche Politik bleiben bisher untätig. Die EU-Kommission schlägt ein Verbot von drei Neonicotinoiden vor, aber Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat dies durch ihre Stimmenthaltung bisher blockiert. Eine erneute Abstimmung findet am 29. April statt. Es bleibt also nicht viel Zeit. "Frau Aigner muss ihren Industrie-Protektionismus beenden und am kommenden Montag für den Schutz der Bienen stimmen. Die EU muss die für Bienen gefährlichen Pestizide dringend verbieten, um so eine der Ursachen für das dramatische Bienensterben zu beenden", fordert Huxdorff.
Bienen-Killer gehören verboten
Bienen sind weltweit die wichtigsten Insekten zur Bestäubung. Rund ein Drittel der Nutzpflanzen, die zur Ernährung angebaut werden, brauchen Bienen zur Bestäubung. In den vergangenen Jahren jedoch starben in Europa durchschnittlich 20 Prozent der Bienenvölker, in Deutschland sogar bis zu 30 Prozent. "Bienen sind mehr als Honigproduzenten. Birnen, Kirschen, Erdbeeren, Tee oder Kaffee sind nur einige unserer Lebensmittel, die es ohne Bestäubung nicht gäbe", so Huxdorff.
Greenpeace fordert, den Einsatz von für Bienen gefährlichen Pestiziden zu verbieten. Aigner soll sich für ein sofortiges und vollständiges Verbot dieser Chemikalien einsetzen.Dies ist ein wichtiger erster Schritt im dringend notwendigen Systemwechsel hin zu einer ökologischeren Landwirtschaft.