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Eine junge Frau bepflanzt ein Gewächshaus.
Bence Jardany / Greenpeace

Erfolgreicher Öko-Landbau in Ungarn

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Die ungarische Gemeinde Hernádszentandrás hat weniger als 500 Einwohner. Die Gegend, in der sie liegt, zählt zu den ärmsten des Landes. Lange war der Kohlebergbau dort die Hauptwirtschaftskraft, doch in den 1990er Jahren nahm er stark ab. Es folgte Arbeitslosigkeit; die lokale Bevölkerung verarmte.

Bis vor drei Jahren der Ortsbürgermeister Gábor Üveges einschritt: Er stellte einen Wirtschaftsplan zum Bio-Gemüseanbau auf. Dieser orientierte sich an den Ressourcen, die die Gemeinde in großen Mengen zu bieten hat: gute Erde, eine saubere und gesunde Umwelt und ausreichend menschliche Arbeitskraft.

Größte Öko-Anbaufläche der Region

Mit der Hilfe von Greenpeace reichte Üveges Förderungsanträge ein, engagierte Öko-Landwirtschaftsexperten und organisierte Schulungen für die Bevölkerung. Das Schwierigste war, so sagt er, die Menschen vor Ort zum Umdenken zu bewegen: „Deshalb haben wir die Öko-Landwirtschaft mit einer Hand voll Freiwilliger begonnen. Als die Leute dann aber die guten Ergebnisse sahen, wollten immer mehr mitmachen.“

Heute gedeiht in Hernádszentandrás biologisch angebautes Gemüse – in neun kleinen Gewächshäusern, verteilt über 2,5 Hektar Land. Damit ist die Farm mit dem Namen Bioszentandrás die größte ökologisch bewirtschaftete Anbaufläche der Region. Ihr Ertrag reicht nicht nur für die Selbstversorgung der Stadt, sondern ermöglicht es auch, einen Teil der Ernte zu verkaufen.

Für die Zukunft hat die Gemeinde große Pläne: Sie will Kältespeicher, Solartrockner und beheizte Gewächshäuser in Betrieb nehmen und auch gekochte Produkte verkaufen. Außerdem soll ihr Gemüseanbau noch in diesem Herbst um eine Obstplantage erweitert werden.

Bio-Chance für Ungarns Landwirtschaft

Laut Bürgermeister Üveges ist gerade der Verkauf außerhalb des Ortes besonders wichtig. So will die Kommune anderen Städten in der Region, die in einer ähnlich verzweifelten Lage sind, nachhaltige Alternativen aufzeigen. Viele konventionelle Landwirte in Ungarn würden nämlich gerne auf Bio umstellen, wissen aber nicht wie. Der Grund: Ungarische Behörden und universitäre Studiengänge befassen sich meist nur mit konventioneller Landwirtschaft.

Der Verbesserung dieser mangelhaften Informationspolitik soll künftig ein Netzwerk dienen. Informationen, Erfahrungen und Expertenkontakte werden hier gesammelt, gespeichert und regional ausgetauscht. Das Ziel: Eine Wirtschaftskooperation zwischen ungarischen Ortschaften, die dafür sorgt, dass die Region weiter an Bedeutung auf dem Markt für Bio-Produkte gewinnt.

International ernten diese Bemühungen der Gemeinde Hernádszentandrás Anerkennung – genau wie Bürgermeister Gábor Üveges: Er erhielt für sein Konzept in Paris den Terra Europa Innovationspreis.

  • Greenpeace-Schulung zum Thema Öko-Landwirtschaft in Ungarn.

    Hilfestellung

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  • Eine Hand hält Saatgut in die Kamera, im Hintergrund ein Tisch, um den sich Menschen versammeln.

    Ansteckend erfolgreich

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  • In Hernádszentandrás produzierte Bio-Produkte.

    Große Pläne

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Datum
Tierqual Ställe bei Bärenmarke

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