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© Fabian Mondl / Greenpeace

Wir träumen von einer besseren Welt

Warum wir trotz multipler Krisen Hoffnung bewahren sollten

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Ich spüre bei vielen Menschen in meiner Generation wenig Hoffnung und das Gefühl, etwas verändern zu können, fehlt häufig. Dafür macht sich bei vielen Jugendlichen ein Gefühl der Resignation und Frustration breit. Es kann nicht wegdiskutiert werden, dass es viele Krisen gibt, mit denen wir uns aktuell beschäftigen müssen. Allen voran die Klimakrise, aber beispielsweise auch die zunehmende politische Extremisierung in vielen Ländern, auch in Deutschland. Es ist naheliegend, dass diese Themen belastend sind und sich das Gefühl der Machtlosigkeit ausbreitet. Dennoch können wir uns diese Tatenlosigkeit nicht leisten. Frustration und dieses Gefühl der Machtlosigkeit sind Nährboden für den Rechtsruck, den wir erleben. Ich möchte damit nicht sagen, dass uns diese Themen nicht nahe gehen dürfen, denn meiner Meinung nach ist es sehr angebracht und sogar notwendig, Angst, um unseren Planeten und unsere Demokratie zuhaben. Dennoch liegt es an uns, ob wir uns durch diese Emotionen lähmen oder zum Handeln antreiben lassen.

Meiner Meinung nach gibt es Wege, mit dem Machtlosigkeits-Gefühl umzugehen. Das kann natürlich für jede*n anders aussehen. Mir persönlich hat Aktivismus sehr geholfen, denn er hat mir das Gefühl gegeben, endlich gehört zu werden und einen positiven Einfluss zu haben, anstatt andere darüber bestimmen zu lassen, wie die Welt in Zukunft aussehen wird. Ich habe das Gefühl, dass sich viele Jugendliche allein im Kampf gegen diese multiplen Krisen fühlen und dadurch das Gefühl bekommen, nichts ausrichten zu können. Es gibt jedoch tausende Jugendliche, die sich gemeinsam für Frieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einsetzten. Durch den Klima-Aktivismus habe ich einige dieser Menschen kennenlernen dürfen. Das hat mich dazu motiviert, mich weiter für Frieden und Umweltschutz einzusetzen und mir das betäubende Gefühl genommen, von dem ich mir sicher bin, dass es einige von euch empfinden, wenn sie an die Klimakrise denken. Wir dürfen uns von den negativen Schlagzeilen und den lauten rechten Stimmen nicht davon abhalten lassen, während des Kampfes für eine gerechtere Zukunft positiv zu bleiben. Denn wir brauchen viele Jugendliche, die sich vernetzen, um gemeinsam für dieses Ziel einzustehen. Ein sozialer Wandel ist möglich, diese Veränderungen brauchen jedoch Zeit, Durchhaltevermögen und viel Engagement.

Wir brauchen junge Menschen mit Hoffnung und Träumen, mit denen gemeinsam es sich lohnt, weiterzumachen. Wenn wir das Gefühl der Resignation einfach überwiegen lassen und nichts tun, wird sich auf alle Fälle nichts ändern. Auf Social Media werden immer mehr rechte Inhalte verbreitet. Durch diese werden besonders Jugendliche stark beeinflusst. Erschreckend viele junge Menschen geben an, dass sie rechtsextreme Parteien wählen würden. Wir müssen jetzt klar gegen die Stärkung von Rechtsextremismus halten. Wir können uns nicht von der Fülle an Krisen davon abhalten lassen, gegen Hass und Hetze vorzugehen. Wenn wir stumm bleiben und uns nicht dafür einsetzten, dass wir in Zukunft in einem demokratischen und klimafreundlichen System leben, überlassen wir anderen Menschen die Bühne, die gegen diese Prinzipien vorgehen möchten, die ihr rechtsextremes Gedankengut in die Mitte der Gesellschaft tragen wollen. Dafür müssen wir uns Hoffnung bewahren, denn ohne Hoffnung auf eine bessere Zukunft gibt es auch keine Motivation, sich für sie einzusetzen.

Meiner Meinung nach stimmt es nicht, dass wir machtlos sind und wir müssen auch nicht vor den Krisen kapitulieren. Wenn sich nur genügend Menschen zusammentun, um für eine gerechtere Welt zu kämpfen, kann wirklich etwas bewirkt werden. Wir, die Jugend, haben die Zukunft des Planeten in der Hand. Dadurch haben wir alle viel Verantwortung, aber auch viele Möglichkeiten, besonders die Privilegierten der Gesellschaft. Wir müssen nur mutig genug sein, diese Verantwortung zu nutzen, unsere Meinung vertreten und uns nicht von den Krisen verängstigen lassen.

Stattdessen sollten wir uns auf die Lösungen konzentrieren und verstehen, dass wir nicht alles allein verändern müssen und jeder noch so kleine Beitrag extrem wichtig ist. Wir dürfen uns die Hoffnung und den Tatendrang für unsere Zukunft nicht nehmen lassen.

 

Artikel von Wanda