- Hintergrund
Fossile Energien
Das Wort Fossilien kennst du vielleicht. Das sind diese hübschen, geheimnisvollen versteinerten Schneckchen, Blättchen oder Fischchen, die vor Tausenden von Jahren gelebt haben.
Ebenso wie diese faszinierenden Versteinerungen aus der Vorzeit sind auch fossile Brennstoffe früher lebende Pflanzen und Tiere gewesen, die wie alle Lebewesen aus Kohlenstoff und Kohlenstoffverbindungen bestanden. Nach ihrem Absterben sind sie auf den Erd- oder Meeresboden gesunken, auf dem sich immer mehr abgelagert hat. Dadurch wurden sie luftdicht verpackt und enorm zusammengepresst und sind mit der Zeit versteinert. War ein wenig Sauerstoff vorhanden, konnte sich daraus auch Faulschlamm bilden, der sich in der Folge in Erdöl und Erdgas verwandelt hat. Fossil bedeutet also versteinert und dass diese Stoffe aus der Vorzeit stammen. Zu den fossilen Brennstoffen gehören Braunkohle und die ältere Steinkohle, aber auch Erdöl und Erdgas.
Das Problem mit den Fossilen Energien
Anders ist es, wenn abgestorbene Lebewesen von Luft umgeben bleiben. Es gibt Würmer und Bakterien, die davon leben, tote Lebewesen zu zersetzen. Wenn die toten Lebewesen in der Natur zersetzt werden, gelangen die Stoffe, aus denen sie sind, also auch der Kohlenstoff wieder in die Natur, in andere Lebewesen. Sogar im Boden gibt es diese Lebewesen, die abgestorbene Tiere und Pflanzen zersetzen. Es ist ein Kreislauf des Lebens und Sterbens, in dem auch der Kohlenstoff immer weiter verwendet wird. Das nennt man Kohlenstoff-Kreislauf.
Bei Fossilen Energien ist der Kohlenstoff über Millionen von Jahren gebunden worden und nicht an die Oberfläche gekommen. Er ist weder in die Luft, noch in anderen Lebewesen aufgenommen worden. Wenn wir Menschen nun Gas, Kohle und Öl an die Oberfläche holen und verbrennen, kommt der ganze Kohlenstoff auf einmal direkt in die Luft. Dort bildet sich Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4). Beides erwärmt die Atmosphäre der Erde. Es bildet sich so schnell so viel, dass es nicht von Tieren und Pflanzen aufgenommen werden kann. - Wenn Wälder abgeholzt werden, ist das auch deshalb schlimm, weil die Bäume fehlen, die sonst Kohlenstoff aufnehmen würden.
Außerdem können wir gar nicht immer weiter Öl, Kohle und Gas verbrennen. Denn fossile Brennstoffe sind, im Gegensatz zu Wind-, Wasser- und vor allem Sonnenenergie, nur begrenzt vorhanden. Sind sie einmal aus der Erde geholt und genutzt, sind sie aufgebraucht. Wissenschaftlichen Berechnungen zufolge reichen die weltweiten Vorräte an fossilen Brennstoffen nicht mehr lange. Das gilt übrigens auch für Uran, den für die Atomkraft so wichtigen Rohstoff!
Hinzu kommt: Fossile Brennstoffe müssen aufwendig an die Erdoberfläche gebracht werden. Das ist nicht ungefährlich. Öl und Gas werden aus großen Tiefen abgepumpt, Steinkohle wird unterirdisch aus dem steinigen Erdreich geschlagen und gebohrt und Braunkohle im Tagebau abgebaut. Tagebau bedeutet, dass das Erdreich, in dem sich Braunkohle befindet, von oben zugänglich gemacht wird: Die über den Braunkohlevorkommen liegenden Flächen und Lebensräume von Menschen und Tieren werden weggerissen und unwiderruflich vernichtet. Anstelle von Dörfern und Siedlungen existieren an den Stellen, wo Tagebau betrieben wird, nur noch riesige, offene Flächen.
Dass auch die Ölförderung sehr gefährlich ist, wissen wir nicht erst seit der Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko im Frühjahr 2010. Monatelang konnte das aus dem Bohrloch ins Meer strömende Öl nicht gestoppt werden. Das war und ist verheerend für die Tier- und Pflanzenwelt im Meer und an den Küsten und für die Menschen, die dort leben.
Warum fossile Brennstoffe für das Klima so schädlich sind:
Das Schlimmste an der Nutzung fossiler Brennstoffe aber ist, dass sich bei ihrer Verbrennung das Klimakillergas Kohlendioxid bildet. Es entsteht sowohl, wenn Strom gewonnen wird, als auch wenn es als Treibstoff für Autos, Flugzeuge oder Schiffe genutzt wird.
In den fossilen Brennstoffen ist das chemische Element Kohlenstoff (C) enthalten. Beim Verbrennen kommt der Kohlenstoff in Berührung mit Sauerstoff (O2) und es entsteht Kohlendioxid (CO2). Das sammelt sich in der Atmosphäre an und sorgt für einen übermäßigen Wärmestau auf der Erde. Dieser Wärmestau hat zur Folge, dass das Eis an Nord- und Südpol schmilzt und der Meeresspiegel steigt. Auch Unwetterkatastrophen gehören zu den Folgen der Erderwärmung, nie da gewesene Zeiten der Trockenheit, aber auch Überschwemmungen.
Mit einer Verringerung oder gar einem Stopp des Ausstoßes von Kohlendioxid in die Atmosphäre kann die Erderwärmung aufgehalten werden. Das muss aber sofort geschehen, um langfristige Folgen zu verhindern! Ein Weg aus der Klimakrise ist daher die vollständige Energieumstellung auf Erneuerbare Energien – so schnell wie möglich.