Wildtier des Jahres - Der Gartenschläfer
Das Wildtier des Jahres 2023 stammt aus der Familie der Bilche. Zu den Bilchen gehören Nagetiere wie der Siebenschläfer, Haselmäuse und der Gartenschläfer. Mit einem buschigen langen Schwanz und und großen Ohren ist der Gartenschläfer vor allem an der dunklen Färbung um seinen Augen zu erkennen. Er sieht aus, als würde er eine Maske tragen.
So wie der Name es vermuten lässt, verbringt der Gartenschläfer viel Zeit damit, zu schlafen. Er ist nachtaktiv und meistens gegen Mitternacht unterwegs und auf Nahrungssuche. Um die Uhrzeit ist es schön dunkel, aber noch nicht so kalt - perfekt, um auf Beutejagd zu gehen.
Doch er muss vorsichtig sein, nicht selbst zum Gejagten zu werden. Waldkäuze und Füchse sind seine Fressfeinde. Manchmal wird es echt knapp, aber zum Glück weiß der Gartenschläfer sich zu helfen: Bei allerhöchster Gefahr kann er seinen Schwanz abwerfen und so den Klauen entkommen und weiter nach Futter suchen.
Bei der Nahrungssuche ist das Nagetier nicht pingelig: Als Allesfresser freut sich der Gartenschläfer über Insekten und Beeren, aber auch kleine Vögel müssen sich vor ihm in Acht nehmen. Wenn ihr einen Kompost mit Bio-Abfällen im Garten habt, freut sich der Gartenschläfer auch über die Reste. Unter Totholz, Gestrüpp und in Vogelhäusern findet er in den Gärten Schutz. Dort rollt er sich im Winter zusammen und hält in seinem Nest Winterschlaf.
Im Frühling werden Gartenschläfer aktiv:
Wenn im Frühjahr die Paarungszeit beginnt, könnt ihr vielleicht das Pfeifen und Fiepen der Weibchen hören, das die Paarungsbereitschaft signalisiert. Ab dem Zeitpunkt ist die Ruhephase vorbei und die Gartenschläfer sind wach und aktiv. Nach der Paarung dauert es nur wenige Wochen bis zur Geburt von 4-6 Jungen pro Weibchen.
Schon nach 40 Tagen sind die Jungtiere so weit, dass sie selbstständig sind und ihren eigenen Weg gehen.
Manchmal treffen sich die Geschwister zum Winter hin wieder, um sich gegenseitig in der kalten Jahreszeit zu wärmen und während des Winterschlafs zu kuscheln.
Doch der Bestand der Gartenschläfer geht zurück:
Das Wildtier des Jahres ist bedroht
In den letzten 30 Jahren ist mehr als die Hälfte der Gartenschläfer-Bestände ausgestorben. Aber warum ist das so?
Ursprünglich wohnten die Gartenschläfer in den Bergen und im Wald. Doch weil die Natur zu wenig geschützt wird, verkleinert sich ihr natürlicher Lebensraum. Es gibt zu wenig Nahrung und Unterschlupf. Deswegen sind viele Gartenschläfer in die Städte gezogen. Dort leben sie in Parks und Gärten. Doch auch dort droht ihnen Gefahr: Pestizide und Rattengift vergiften oftmals die Tiere und machen sie krank. In einer Studie wurden in allen Gartenschläfern, die untersucht wurden, Rückstände von Gift entdeckt.
Deswegen müssen wir die Gartenschläfer schützen.
Das kannst du tun:
- Wenn ihr einen Garten habt, dann freut sich der Gartenschläfer, wenn ihr ihm Versteckmöglichkeiten bietet. Dafür sollte der Garten nicht zu “aufgeräumt” sein. Die Gartenschläfer mögen Höhlenbäume, Sträucher, Steinhaufen und andere Unterschlüpfe.
- Verdeckt eure Regentonne . So könnt ihr die Gartenschläfer vor dem Ertrinken bewahren.
- Verwendet kein Rattengift. Die schädlichen Substanzen machen die Natur und ihre Bewohner:innen krank.
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