Jetzt spenden
AKW Philippsburg

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Dieses Urteil ist die Quittung für das stümperhafte Arbeiten der Atomaufsichtsbehörden. Weil die Landesbehörde Baden-Württemberg die Auflagen nicht weiter konkretisiert hat, gewinnt EnBW jetzt unverdientermaßen vor Gericht, sagt Smital.

Hintergrund des Verfahrens: Im AKW Philippsburg waren 2001 technische Mängel aufgetreten, die erst nachträglich bekannt wurden. Die Landesatomaufsicht Baden-Württemberg und das Bundesumweltministerium (BMU)schätzten die Vorkommnisse unterschiedlich ein.

Nach längerem Streit nutzte das BMU sein Weisungsrecht: Die Landesbehörde musste eine nachträgliche Auflage für das AKW erlassen. Diese war aber so vage formuliert, dass sie dem Betreiber keine klare Regel an die Hand gab. Der Energiekonzern EnBW ging vor Gericht.

Das Bundesverwaltungsgericht gab der Klägerin in diesem Punkt recht. Es befand, die Vorschrift sei teilweise zu unbestimmt. Beide Parteien sehen sich jetzt in ihrer Auffassung bestätigt.

Smital: Es ist doch absurd: Da steht das Landeswirtschaftsministerium als Beklagte vor Gericht, verliert das Verfahren und fühlt sich durch das Urteil bestätigt. Tatsächlich aber fallen berechtigte Sicherheitsinteressen der Bevölkerung den Querelen zwischen Bundesministerium und Landesbehörden zum Opfer.

In einem anderen Punkt wies das Gericht die EnBW-Klage allerdings zurück. Es entschied, die ebenfalls vom BMU angeordnete Melde- und Informationspflicht sei ausreichend konkret formuliert. Dieser Teil der Anordnung hat also Bestand und stellt nach den Worten Smitals eine Verbesserung dar. Bislang war es mehr oder weniger dem AKW-Betreiber überlassen, wie er ein Vorkommnis einstufte und ob er es an die Landesatomaufsicht meldete.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 16.08.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum endgültig abgeschaltet, nun wurden Kühltürme gesprengt.

mehr erfahren
Atommeiler in Cattenom
  • 19.06.2024

Atomenergie ist ein volkswirtschaftliches Risiko, so eine aktuelle Greenpeace-Studie. Die Rechnung für unkontrollierte Kostensteigerungen und massive Verzögerungen begleichen die Steuerzahlenden.

mehr erfahren
Nuclear Action at EnBW in Germany
  • 24.05.2024

Tausende von Jahren sollte das „Versuchsendlager“ im ehemaligen Salzbergwerk Asse II sicher sein. Knapp vier Jahrzehnte später säuft es durch Wassereinbrüche ab, die Schachtanlage droht einzustürzen.

mehr erfahren
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.
  • 26.04.2024

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren