Greenpeace-Aktivisten demonstrieren gegen den Plutonium-Transport nach Grohnde
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Plutonium-Brennelemente sind hochgefährlich, sagt Christoph von Lieven, Sprecher von Greenpeace. Ein schwerer Atomunfall ist mit diesen Kernbrennstäben wahrscheinlicher und hätte schlimme Auswirkungen für die Menschen. McAllister muss den Schutz der Bevölkerung wichtiger nehmen als den Profit der Atomindustrie.
MOX-Brennelemente enthalten das besonders riskante, stark strahlende und hochgiftige Plutonium. Mit ihrem Einsatz ist ein Super-GAU wesendlich wahrscheinlicher. Grund ist die höhere Nachwärme, die bei fehlender Kraftwerkskühlung zu dem größten anzunehmenden Unfall führen könnte.
Selbst den großen Atomkonzernen ist der Einsatz zu riskant
Anfang der Woche wurde bekannt, dass RWE wegen wiederholter Probleme mit MOX-Elementen deren Einsatz im bayerischen AKW Gundremmingen einstellen will. Auch E.on räumte ein, dass es im Grunde nur Nachteile durch den Einsatz von MOX-Brennelementen gebe.
Für defekte Brennstäbe gibt es derzeit keine Entsorgungslösung. Selbst Castorbehälter, die normalerweise für hochradioaktiven Atommüll genutzt werden, sind für MOX-Brennelemente nicht zugelassen.
Deutsche AKW werden mit den Resten aus einer verschrotteten Anlage beliefert
Die Brennelemente aus Sellafield könnten schadhaft sein, sagt Christoph von Lieven. Die Plutoniumfabrik ist bereits geschlossen und jetzt werden deutsche AKW mit dem letzten Rest einer verschrotteten Anlage beliefert. Die Lieferung der acht MOX-Elemente nach Grohnde ist der zweite Transport in diesem Herbst aus der Wiederaufarbeitung in Sellafield an das E.on-AKW. Bereits im September wurden acht MOX-Elemente nach Grohnde geliefert.
Die Plutoniumfabrik Sellafield ist besonders skandalträchtig. Die Anlage kämpft seit ihrer Inbetriebnahme vor neun Jahren mit enormen technischen Problemen. Ursprünglich sollte die Anlage 120 Tonnen MOX-Brennelemente pro Jahr aus der Wiederaufarbeitung von Atommüll produzieren. Etwa 13 Tonnen wurden letztlich in Sellafield hergestellt. Das entspricht etwa einem zehntel der geplanten Jahresleistung. Nach dem Atomdesaster in Fukushima beschloss die britische Regierung, die Skandal-Anlage endgültig stillzulegen.