Greenpeace fordert verantwortungsvolle Energiepolitik
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Die EnBW und die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) versuchen derzeit alles, um den Altmeiler noch zu retten. Eine Laufzeitverlängerung bringt jedoch nur höhere Gewinne für EnBW, sagt Ulrike Beck von der Greenpeace-Gruppe Tübingen. Die Profite der Atomindustrie dürfen nicht auf Kosten der Sicherheit der Bevölkerung gehen.
Morgen treffen sich die Vorstände der vier Energiekonzerne EnBW, RWE, E.ON und Vattenfall im Bundeskanzleramt in Berlin mit Kanzleramtsminister Ronald Pofalla sowie den Staatssekretären aus Umwelt- und Wirtschaftsministerium, um über den Ausstieg aus dem Atomkonsens zu verhandeln. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, sich gegen eine Laufzeitverlängerung für alte Atommeiler wie Neckarwestheim 1 auszusprechen. Gegen Neckarwestheim 1 spricht nicht nur der mangelnde Schutz der Anlage vor Terroranschlägen und Flugzeugabstürzen, sondern auch der Standpunkt auf geologisch instabilem Grund in einem ehemaligen Steinbruch.
{image}Das Bundesumweltministerium (BMU) erließ im Juni 2008 einen Bescheid, der die beabsichtigte Strommengenübertragung von dem neueren Atommeiler Neckarwestheim 2 auf Neckarwestheim 1 ablehnte. Die EnBW hat das Atomkraftwerk durch Drosselung der Produktion schon über die Bundestagswahl gerettet und wird auch versuchen, den Reaktor durch eine weitere Senkung der Stromproduktion bis in den Herbst am Netz zu halten. Dann will die Bundesregierung ihr Energiekonzept vorlegen.
Dass Frau Gönner so intensiv für Neckarwestheim kämpft, zeigt, wie sehr die Landesregierung derzeit für EnBW Lobbyarbeit macht. Gönner muss als Umweltministerin die Sicherheit der Bevölkerung im Auge haben und nicht die Gewinne von EnBW, fordert Beck.