Mehr Müll in der Asse als angenommen
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Zu den heute bekannt gewordenen Ergebnissen äußerte sich Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital: Der Inventarbericht bestätigt die Befürchtung, die Greenpeace bereits im Mai 2009 geäußert hat. Die von der Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) gemessenen Tritiumwerte in der Abluft aus der Asse hatten schon in der Vergangenheit auf ein viel höheres radioaktives Inventar im Atommüllager hingewiesen.
Tritium ist ein radioaktives Isotop von Wasserstoff und entsteht hauptsächlich bei der Kernspaltung in Atomreaktoren. Über AKW-Abwässer und -Abluft und über Atommüll gelangt es in die Umwelt. Es führt zu einer gleichmäßigen Strahlenbelastung aller Organe, kann Krebs erregen und genetische Schäden noch nach Generationen hervorrufen. Tritium ist auch ein entscheidender Bestandteil bestimmter Atomwaffen.
Doppelte Brennelementesteuer!
Die heute bekannt gewordenen Ergebnisse zeigen, dass angeblich seriöse Aussagen von Atomindustrie und Bundesforschungsministerium das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben stehen, so Smital. Es sind dieselben Täter aus Atomindustrie und Politik, die auch den Salzstock Gorleben als Endlager für hochradioaktive Abfälle durchpeitschen wollen.
Als unabhängige Umweltschutzorganisation fordert Greenpeace die Regierung auf, die Brennelementesteuer diesen neuen Erkenntnissen anzupassen und zu verdoppeln. Über Jahre haben die Atomkonzerne falsch deklarierte Fässer in der Asse verklappen lassen. Dass zehnmal mehr mittelradioaktiver Abfall im Bergwerk liegt, als bisher bekannt, macht die Bergung der Fässer umso notwendiger. Das wird dem Staat auch höhere Kosten bescheren, als bisher angenommen, sagt Smital.