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Die Esperanza begleitet den Transport seit Tagen. Vor der belgischen Küste gelang es den Aktivisten gestern Nachmittag, ein Protestbanner an dem Frachter anzubringen.
Die Protestaktionen begannen bereits am 6. April. Die französische Atomindustrie hatte alles getan, um den Transport zu verheimlichen - vergeblich. Kurz vor der Abfahrt demontierten Greenpeace-Aktivisten auf der Strecke von Tricastin nach Pierrelatte ein Gleisstück. Sie verzögerten den Start des Transports dadurch um neun Stunden.
Am 7. April protestierten die Aktivisten mit Transparenten und Bojen in Le Havre. Dort wurde die Kapitan Kuroptev mit dem UF6-Müll beladen. Ihr Ziel ist Sankt Petersburg. Von dort soll der Transport weitergehen nach Sibirien.
Aus den Augen aus dem Sinn, nach diesem Motto handelt die Atomindustrie, wenn es um Atommüll geht. Anstatt endlich den Tatsachen ins Auge zu blicken und zu erkennen, dass Atomkraft unsagbare Probleme und Risiken mit sich bringt, machen sie einfach Russland zu ihrer Atommüllkippe und sagen alles sei sicher, sagt Greenpeace-Experte Tobias Riedl.
Uranhexafluorid wird für die Produktion von Brennelementen für AKW benötigt. Das Material wird in Anlagen wie Tricastin/Frankreich oder Gronau/Deutschland angereichert. Den Abfall, abgereichertes Uranhexafluorid, schafft die Atomindustrie überwiegend nach Russland. Der Stoff ist hochgefährlich. Er verbindet sich mit Wasser zu potenziell tödlicher Flusssäure. Dafür genügt schon Luftfeuchtigkeit.
Der Import von Atomabfällen ist nach russischem Gesetz verboten. Auch die EU-Direktive verbietet den Export von gefährlichen Abfällen. Nach Angaben der Atomfirma Areva soll das UF6 in Sibirien angereichert werden und dann wieder zurück nach Frankreich gehen. In Wahrheit gehen nur rund zehn Prozent zurück. Der Rest lagert als Abfall unter freiem Himmel. Seit 2006 hat Areva 33.000 Tonnen Uranhexafluorid nach Sibirien gebracht.