Unfall in Urananlage - Arbeiter verstrahlt
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Einer Meldung des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums zufolge passierte der Unfall, als der Mitarbeiter einen als leer und gereinigt ausgewiesenen Behälter für eine Druckprüfung vorbereiten wollte. In dem Fass befanden sich jedoch offenbar Reste von Uranhexafluorid.
Uranhexafluorid ist ein hochgefährlicher Stoff. Es verbindet sich mit Wasser zu Flusssäure. Um diesen chemischen Vorgang auszulösen, genügt normale Luftfeuchtigkeit. Flusssäure ist weitaus aggressiver als Salzsäure. Sie ätzt sogar Glas durch.
In Gronau wird seit 1985 der Brennstoff auch für die deutschen Atomkraftwerke hergestellt. Der Unfall vom Donnerstag ist das zehnte meldepflichtige Ereignis seit 1999. Insgesamt sind 18 solcher Ereignisse bekannt. In der Öffentlichkeit wird die Anlage nur wenig beachtet, obwohl sie ein Dreh- und Angelpunkt der Atomkraft auch über Deutschland hinaus ist.
Der Unfall in der Gronauer Uranfabrik ist ein weiteres Glied in der schier endlosen Kette von Störfällen und Skandalen bei der Nutzung der Atomenergie, sagt der Atomphysiker Heinz Smital. Als Beispiele nennt der Greenpeace-Experte das Absaufen des Endlagers Asse II, das Krümmel-Desaster oder die Manipulationen bei der Auswahl des ungeeigneten Endlagerstandortes Gorleben. Sicherheit für die Menschen kann es nur mit einem schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomkraft geben.
Smital fragt, was eigentlich noch passieren müsse, damit die Bundesregierung endlich kapiert: Atomenergie ist hochgefährlich und nicht beherrschbar. E.ON, Vattenfall und Co. machen Profite auf Kosten der Gesundheit der Menschen. Aufgabe der Bundesregierung ist es, die Bürger zu schützen und nicht die Gewinne der Atomkonzerne.
Die Firma Urenco ist eine Holdinggesellschaft. Anteilseigner sind zu gleichen Teilen der britische und der niederländische Staat sowie die deutschen Energiekonzerne RWE und E.ON.
Reichweite der Uranvorräte der Welt, Kurzfassung
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