Jetzt spenden
Greenpeace-Aktivisten malen einen Riss auf das niederländische Atomkraftwerk Borssele, Juni 2005
Thomas Schlijper / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Der Druckwasserreaktor wurde von Siemens-KWU errichtet und ging im Oktober 1973 in den kommerziellen Betrieb. Anlass für den Bau war, dass im benachbarten Vlissingen eine Aluminiumfabrik errichtet wurde, die große Mengen Energie zu niedrigen Preisen benötigte. In den 1990er Jahren wurde das AKW modernisiert.

Im Jahre 1994 beschloss die niederländische Regierung, das AKW bis spätestens 2004 zu schließen. Doch ein niederländisches Gericht entschied anders: Das AKW durfte seinen Betrieb fortsetzen. Die damalige Regierung hob daraufhin den Schließungsbeschluss auf und verwies auf die im Kyoto-Protokoll eingegangenen Verpflichtungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Im Januar 2006 wurde öffentlich, dass das Kraftwerk bis zum Jahr 2034 weiterbetrieben werden soll.

Planungen für einen zweiten Block

Im Juni 2009 leitet Delta ein Verfahren ein, das ein Baugesuch für einen zweiten Kernkraftwerksblock in Borssele vorbereitet. Nach Planung soll die Bewilligung 2012 vorliegen, ein Jahr später könnte der Bau beginnen und 2018 das neue AKW in Betrieb gehen. Der Reaktortyp ist noch nicht bekannt, nur, dass das AKW eine Leistung von 1000 bis 1600 Megawatt bringen soll.

Das derzeitige Vorverfahren ist eine grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung, zu der sich die Vertragsstaaten der Espoo-Konvention verpflichtet haben. Nach der Espoo-Konvention ist den betroffenen Bürgern ebenso wie der niederländischen Öffentlichkeit Gelegenheit zur Beteiligung zu geben.

Bürgerinnen und Bürgern sowie Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen ist es möglich, bis zum 12. November 2009 (es zählt das Datum des Poststempels) formlos Stellungnahmen abzugeben. Sie können auf Deutsch an das niederländische Ministerium für Wohnungswesen, Raumordnung und Umwelt der Niederlande (VROM) geschickt werden.

Sie wohnen auch in NRW und möchten kein weiteres AKW in Ihrer Nähe? Dann schreiben sie an: Ministerie VROM, Directoraat-Generaal Milieu, Directie risicobeleid/IPC 645, Postbus 30945, NL-2500 GX Den Haag. Ein Kampagne gegen Borssele und Tipps zum Mitmachen gibt es auch in unserer Mitmach-Community GreenAction. Noch nicht registriert? Hier geht's zur Anmeldung.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 16.08.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum endgültig abgeschaltet, nun wurden Kühltürme gesprengt.

mehr erfahren
Atommeiler in Cattenom
  • 19.06.2024

Atomenergie ist ein volkswirtschaftliches Risiko, so eine aktuelle Greenpeace-Studie. Die Rechnung für unkontrollierte Kostensteigerungen und massive Verzögerungen begleichen die Steuerzahlenden.

mehr erfahren
Nuclear Action at EnBW in Germany
  • 24.05.2024

Tausende von Jahren sollte das „Versuchsendlager“ im ehemaligen Salzbergwerk Asse II sicher sein. Knapp vier Jahrzehnte später säuft es durch Wassereinbrüche ab, die Schachtanlage droht einzustürzen.

mehr erfahren
In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.
  • 26.04.2024

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren