Mehrheit der Deutschen fordert Kohleausstieg
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Deutschland solle aus der Nutzung von Kohle zur Energiegewinnung aussteigen und zwar subito – so das kurz gefasste Ergebnis einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace. Darin beantworteten 68 Prozent der Befragten in Deutschland die folgende Frage mit Ja: „Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat erklärt, dass die Bundesregierung direkt nach der Welt-Klimakonferenz in Paris den Kohleausstieg für die kommenden 20 bis 25 Jahre angehen müsse. Stimmen Sie dem zu?“
Nicht ganz so erfreut über Hendricks Äußerungen im Vorfeld der aktuellen Klimakonferenz waren Teile der CDU – aber auch aus der eigenen Partei hagelte es Kritik. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) beispielsweise wiederholt unermüdlich, dass es nicht gleichzeitig einen Atom- und Kohleausstieg geben könne. 89 Prozent seiner Wähler sehen das anders – und immerhin 74 Prozent der CDU/CSU-Anhänger. „Während die Bundesregierung den nötigen Kohleausstieg weiter verschleppt, erwarten die Menschen, dass er jetzt geplant wird“, erklärt Karsten Smid, Experte für Klima bei Greenpeace. Bundeskanzlerin Angela Merkel solle nicht nur vom Klimaschutz reden, sondern endlich aktiv werden und den Vorstoß der Umweltministerin unterstützen.
Ohne Kohleausstieg keinen Klimaschutz
Das ist auch bitter nötig. Nach Ansicht sowohl des Weltklimarats IPCC als auch der Internationalen Energieagentur (IEA) muss der Großteil der Kohle-, Öl- und Gasreserven im Boden bleiben. Nur so lasse sich der Temperaturanstieg begrenzen und die immer spürbarer werdenden Auswirkungen des Klimawandels in beherrschbaren Grenzen halten.
Dass das möglich ist, hat Greenpeace im Energieszenario Der Plan dargelegt. Bis 2030 kann Deutschland aus der Braunkohle und bis 2040 aus der Steinkohle aussteigen. Gleichzeitig kann die Energieversorgung bis zum Jahr 2050 zu 100 Prozent auf Erneuerbare Energien umgestellt werden. Das geht – egal wie oft Gabriel das Gegenteil behauptet.