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Die neuen Vermarktungsregeln zerstören laut Studie eines der Herzstücke der Energiewende: den Einspeisevorrang für erneuerbare Energien. Eine verpflichtende Direktvermarktung sorgt dafür, dass bei einem Überangebot an Strom zuerst saubere und flexible Solar- und Windkraftanlagen abgeschaltet werden. Schmutzige Kohle- und gefährliche Atommeiler dagegen laufen weiter. „Statt weniger Kohle- und Atomstrom produzieren zu lassen, sorgt Gabriel für das Gegenteil: Seine Vermarktungspflicht garantiert die Auslastung von Uralt-Kraftwerken“, fasst Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl die Ergebnisse der Studie zusammen.
Direktvermarktung macht Energiewende teurer
Einspeisetarife sind bislang der Motor des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Sie haben den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt und grünen Strom wettbewerbsfähig gemacht. Vor allem aber haben die festen Tarife Millionen Bürger zu Energieerzeugern werden lassen. Sigmar Gabriel will diese Einspeisetarife fast vollständig durch die bislang freiwillige Direktvermarktung ersetzen. Dadurch aber würde er kleineren Erzeugern wie Genossenschaften, Stadtwerken oder privaten Haushalten den Markteintritt erschweren. Diesen stehen künftig nur noch wenige große Direktvermarkter gegenüber, die die Marktbedingungen diktieren. Es entstünde ein neues Oligopol am Energiemarkt. Eine Energiewende in Bürgerhand wäre gefährdet.
Zudem würde Gabriels Umbau die Erneuerbaren sogar teurer machen. Weil die Investitionssicherheit in Erneuerbare abnimmt, steigern die Banken ihre Risikoaufschläge für Investments. Dadurch steigen laut Studie die Kosten der Energiewende.
„Gabriel sollte genau hinhören, wer seinen Vorschlägen am lautesten applaudiert. Das sind vor allem die Betreiber von Kohle- und Atommeilern. Er erweist damit den Erneuerbaren Energien einen Bärendienst und treibt die Kosten der Energiewende in die Höhe“, analysiert Schinerl die Interessen der konventionellen Energiewirtschaft.
Direktvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien
Anzahl Seiten: 67
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