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Auf über 200 Seiten kann nun jeder nachlesen, wie Kraftwerkspark, Verkehrspolitik und Privathaushalte in Deutschland umgestellt werden müssen, um eine Senkung der Treibhausgase um 40 Prozent bis 2020 zu erreichen. Schlechte Nachricht für die Atomindustrie: Nach dem Modell kann bereits 2015 der letzte Atommeiler vom Netz gehen - acht Jahre früher als bisher vorgesehen.
Wir rechnen genau vor, wie Treibhausgase in Industrie, Haushalten und Verkehr eingespart werden können, erklärt Böhling. Außerdem zeigt unsere Studie, welche politischen Maßnahmen die Bundesregierung in den nächsten Jahren ergreifen muss, um die Energiepolitik auf Kurs zu bringen.
Die Studie berücksichtigt die Annahmen der Bundesregierung zu Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung sowie zum Energiebedarf. Sie kommt zum Ergebnis, dass Energieeinsparung, Effizienz und der Ausbau der Erneuerbaren Energien der Schlüssel zum Klimaschutz sind.
Atomkraft verzögert Klimaschutz
Wer Laufzeitverlängerung für Atomkraft mit Klimaschutz begründet, verdreht die Tatsachen, so Böhling. Denn ein schnellerer Atomausstieg beflügelt den Klimaschutz. Die in der Atomkraft gebundenen Geldmittel könnten einen enormen Innovationsschub auslösen, wenn sie beim Abschalten der AKWs freigesetzt werden. Je früher, desto besser!
Das neue Energiekonzept zeigt, dass der Beitrag der Erneuerbaren Energien vor allem im Wärmebereich massiv ausgebaut werden muss. Dazu wäre ein neues Fördergesetz notwendig. Dann kann bis 2020 der Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtenergiebedarf verdreifacht werden. Dazu müsste der Staat Offshore-Windparks stärker fördern und Probebohrungen für die ersten 100 Erdwärme-Anlagen über Bürgschaften absichern.
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Jeder kann Energie sparen - mit moderner Technologie
Auch der Anteil von Kraft-Wärme-Kopplung an der Stromerzeugung kann und muss sich bis 2020 verdreifachen. Der Neubau von Kohlekraftwerken, insbesondere Braunkohlekraftwerken, muss gestoppt werden. Dafür darf es im Emissionshandel keine Privilegien für Kohlekraftwerke mehr geben.
Und bei Industrie, Haushalten und Verkehr könnten gesetzliche Vorgaben zu immensen Einsparungen führen. Egal ob bei Elektrogeräten, in Gebäuden oder beim Spritverbrauch von Autos - zurzeit werden große Mengen Energie vergeudet, weil moderne, energiesparende Technologien nicht ausreichend angewendet werden.
Plan B für die Regierung
Die Greenpeace-Studie zeigt: Es ist allein eine Frage des politischen Willens, ob das Klima endlich wirksam geschützt wird. Der Plan A der Bundesregierung ist gescheitert, erklärt Böhling. Seit 1999 sinkt der Kohlendioxidausstoß nicht mehr, 2006 ist er sogar wieder leicht angestiegen. Deswegen geben wir der Regierung unseren Plan B an die Hand, damit sie beim Energiegipfel im Sommer gegen die Interessen der Energiekonzerne gerüstet ist.