Greenpeace Nordic fordert von schwedischer Regierung, Einfluss auf Vattenfall-Verkauf zu nehmen
- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Greenpeace Nordic „beabsichtigt nicht, als Bieter aufzutreten“, erklärt die mit dem Verkauf von Vattenfalls Braunkohlegeschäft beauftragte Citygroup die Entscheidung, Greenpeace aus dem Bieterverfahren auszuschließen. „Selbstverständlich will Greenpeace Nordic als Bieter auftreten“, kontert Annika Jakobson, Programmdirektorin von Greenpeace in Schweden. Dabei hat sie die Fakten auf ihrer Seite: Am 20. Oktober hatte Greenpeace frist- und formgerecht eine Absichtserklärung für den Erwerb von Vattenfalls Braunkohlesparte in der Lausitz eingereicht. Und gleichzeitig dargestellt, was mit den Anlagen passieren soll.
Das Konzept sieht vor, sowohl die Braunkohlekraftwerke wie auch die Tagebaue in eine Stiftung zu überführen. Diese soll einen umwelt- und sozialverträglichen Strukturwandel in der Region vorantreiben. Also weg von der dreckigen Braunkohle hin zur Produktion von Erneuerbaren Energien.
Der Preis entscheidet
Doch Nachhaltigkeit spielt beim Verkauf offenbar keine Rolle. Aus den Briefen der Citigroup geht hervor, dass der Meistbietende den Zuschlag erhalten soll. Man könnte jetzt anbringen, es sei naiv, bei einem Konzern an eine Verpflichtung gegenüber den Menschen in der Region und der Umwelt zu appellieren. Doch bei Vattenfall handelt es sich um einen Staatskonzern – Eigentümer ist der schwedische Staat.
Und dieser hatte - auch aufgrund einer Greenpeace-Kampagne gegen das Treiben Vattenfalls - beschlossen, keine neuen Tagebaue zuzulassen. Schade nur, dass die schwedische Regierung diesen Weg nicht konsequent verfolgt hat. Denn anstatt die Verantwortung für die Anlagen in der Lausitz zu übernehmen, beschloss sie, sich mit einem Verkauf aus der Affäre zu ziehen.
„Wenn Vattenfall und der schwedische Staat sich schon mit einem Verkauf der Braunkohlesparte aus der Verantwortung stehlen wollen, dann muss ein Käufer ein ökologisch und sozial schlüssiges Konzept vorlegen“, sagt Jakobson. Daher fordert sie den für Vattenfall zuständigen Wirtschaftsminister Mikael Damberg in einem offenen Brief auf, seinen Einfluss geltend zu machen. Er müsse dafür sorgen, dass Umweltaspekte im Bieterverfahren berücksichtigt werden und Greenpeace Nordic weiterhin beteiligt ist.