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Greenpeace-Aktivisten demonstrieren am AKW Doel, Belgien
Nick Hannes / Greenpeace

Greenpeace-Aktivisten demonstrieren gegen belgisches AKW Doel

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Seit gestern Vormittag protestieren Greenpeace-Aktivisten auf einem Hochspannungsmast direkt vor dem belgischen Atomkraftwerk Doel nahe Antwerpen. Die Umweltschützer haben in 40 Metern Höhe ein Lager eingerichtet und dort auch die Nacht verbracht. Sie wollen so lange wie möglich ausharren. Die Aktivisten fordern von der belgischen Atomaufsicht (FANC), der Sicherheit der Bevölkerung Vorrang zu geben vor dem Profit des Betreibers, und die Pannenmeiler in Doel stillzulegen.

Das Atomkraftwerk Doel hat mit seinen vier Reaktoren seit dem Jahr 2012 schwerwiegende technische Probleme.

Risse, Überhitzung, Sicherheitsmängel

13.000 Risse im Reaktordruckbehälter machen den Reaktor Doel 3 zu einer tickenden Zeitbombe. Als man die Risse im Jahr 2012 entdeckte, musste der belgische Betreiber Electrabel Doel 3 sofort abschalten. Trotz heftiger Kritik wurde der Meiler aber schon 2013 wieder angefahren. Ende 2014 musste Electrabel den Meiler jedoch nach kritischen Befunden eines Sicherheitstests erneut abschalten.

Im Reaktor Doel 4 kam es im August 2014 durch auslaufendes Öl zu einer Überhitzung der Turbine. Hinter dem Störfall wird Sabotage vermutet. Obwohl dieser Vorfall noch immer nicht aufgeklärt ist, läuft der Reaktor seit Dezember 2014 wieder.

Die Uralt-Reaktoren Doel 1 und 2 hätten 2015 ihre Betriebsgenehmigung verlieren müssen, da die belgische Regierung im Jahr 2003 entschieden hatte, die Laufzeiten der AKW auf 40 Jahre zu begrenzen. Kurzfristig entschied Belgien aber Ende letzten Jahres, den Uralt-Meilern weitere zehn Jahre am Netz zu gewähren – trotz baulich bedingter Sicherheitsmängel.

Das AKW Doel liegt in der am dichtesten besiedelten Region Europas, die Folgen eines schweren Atomunfalls wären katastrophal. 

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