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Der Brief ging am 1. Juli an den schwedischen Botschafter in Berlin. Die Pläne des Energiekonzerns Vattenfall hätten verheerende Folgen: Für die geplanten Tagebaue würden weitere Wälder, Dörfer und Felder abgebaggert, mehr als 3000 Menschen drohen ihre Heimat zu verlieren. Zudem ist Braunkohle der klimaschädlichste aller Energieträger.
Gemeinsam gegen Kohle
Auch 77 Prozent der Schweden halten neue Tagebaue für unverantwortlich. Dies ergaben die Ergebnisse einer von Greenpeace Schweden in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage. Das Meinungsforschungsinstitut SIFO hatte Anfang Juni 1000 Schweden befragt, die Ergebnisse waren ebenso eindeutig wie jene einer Emnid-Umfrage in Deutschland. In Brandenburg positionierten sich 79 Prozent der Bürger für einen Ausstieg aus dem Braunkohleabbau bis spätestens zum Jahr 2030, -bundesweit waren es sogar 87 Prozent.
"Schwedens Regierung darf nicht länger zusehen, wie der Staatskonzern Vattenfall in Deutschland Menschen vertreibt und das Klima zerstört. Sie muss den Konzern dazu bringen, aus der Braunkohle auszusteigen und in Deutschland ganz auf Erneuerbare zu setzen", so Tobias Münchmeyer, Energieexperte von Greenpeace.
Schweden macht sich mitschuldig
„Vattenfalls schmutziges Braunkohlegeschäft in der Lausitz raubt Tausenden von Menschen die Heimat. Die meisten von ihnen wollen nicht umgesiedelt werden, doch sie können sich nicht wehren", so Thomas Burchardt, Sprecher der Lausitzer Bürgerinitiative Klinger Runde. „Greift der schwedische Staat nicht ein, macht er sich mitschuldig an einer der größten Enteignungen in der Geschichte der Bundesrepublik.“
Der Offene Brief fordert die schwedische Regierung zudem auf, darauf zu drängen, dass Vattenfall seinen Energiemix vollständig auf Erneuerbare umstellt.
Für den 23. August ist ein grenzüberschreitender Protest zwischen Polen und Deutschland in der Lausitz geplant. Eine internationale Menschenkette gegen Kohle wird zwei der gefährdeten Orte diesseits und jenseits der Grenze verbinden.
Offener Brief an den schwedischen Botschafter in Berlin
Anzahl Seiten: 3
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