Umfrage zeigt: Deutsche kaum informiert über Quecksilberausstoß von Kohlekraftwerken
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In Thermometern ist Quecksilber längst verboten. Schließlich führt das flüssige Metall zu schweren Gesundheitsschäden. Bei Kohlekraftwerken aber war die Politik bislang weniger gesundheitsbewusst. Allein Deutschlands Braunkohlekraftwerke sind für gut die Hälfte des jährlichen Quecksilberausstoßes in Deutschland verantwortlich. Nun zeigt eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid für Greenpeace erstellt hat, dass den meisten Bundesbürgern die Gesundheitsgefahr durch Kohlekraftwerke gar nicht bewusst ist.
Bürger unzureichend informiert
Die meisten Deutschen wissen zwar, dass Quecksilber giftig ist. Doch dass deutsche Kohlekraftwerke die größte Quecksilberquelle des Landes sind, war lediglich 19 Prozent der Befragten bewusst. Auch dass der Konsum von stark belasteten Fischen wie Thun- oder Schwertfisch ein Gesundheitsrisiko darstellt, ist drei von fünf Befragten nicht klar. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Bürger unzureichend über eine solche Gefährdung aufgeklärt werden, obwohl sie der Bundesregierung längst bekannt ist.
Keine Quecksilber-Grenzwerte für deutsche Kohlekraftwerke
Im internationalen Vergleich bleiben die deutschen Kraftwerke weit hinter den Möglichkeiten zurück. Während die USA das Gesundheitsrisiko bereits durch strengere Quecksilber-Grenzwerte für Kohlekraftwerke reduzieren, sollen deutsche Kraftwerke auch nach 2020 noch mehr als doppelt so viel Quecksilber ausstoßen dürfen, wie amerikanische. Und das, obwohl sich das Problem relativ leicht lösen ließe: Wenn man die beste verfügbare Technik anwenden würde, ließe sich der Quecksilberausstoß in Deutschland innerhalb weniger Jahre halbieren.
Bleibt die Hoffnung, dass sich die Bundesregierung mehr am Willen des Volkes als an den Interessen der Konzerne orientiert: 81 Prozent der Deutschen sprechen sich laut Umfrage für einen Ausstieg aus der Kohle bis spätestens 2040 aus.