Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Als Symbol für das Sparpotential wollen Aktivisten am Abend ein Sparschwein an die Spitzenpolitiker der SPD und CDU übergeben, die sich zu Koalitionsverhandlungen über die Haushaltskonsolidierung getroffen haben. Die neue Bundesregierung muss die Reformen in der Energiepolitik weiter vorantreiben, das ist gut für den Staatshaushalt, schafft Arbeitsplätze und erhöht die Versorgungssicherheit, erklärt Greenpeace-Experte Christian Bussau.

Energieträger, die das Klima zerstören, dürfen nicht länger subventioniert werden. Hier werden privaten Energiekonzernen Milliarden geschenkt. So wird eine Industrie am Leben erhalten, die die Gesellschaft künftig mehr und mehr mit den Folgekosten von Hochwassern, Stürmen und Dürreperioden belasten wird kritisiert Bussau. Deutschland braucht eine zukunftsfähige, auf erneuerbare Energien gestützte Energieversorgung.

Im Jahr 2005 wurde die Braunkohle mit 4,5 Milliarden Euro indirekt gefördert. Dabei floss das Geld laut einer Studie des Umweltbundesamtes beispielsweise in die Renaturierung ehemaliger Tagebaugebiete sowie in Kosten für bereits auftretende Folgen der Klimazerstörung, die der Staat begleichen muss. Die Steinkohle wurde mit 2,7 Milliarden Euro subventioniert und in die Atomenergie floss eine Milliarde Euro.

Die Regierung gibt nicht nur Steuregelder für klimazerstörende Energieträger aus, sie verzichtete auch auf Einnahmen aus dem Emissionshandel. Da die beteiligten Unternehmen einen Großteil der Verschmutzungsrechte umsonst bekommen, erhielt die Industrie in Deutschland 2005 bei einem durchschnittlichen Zertifikatepreis von 21 Euro pro Tonne Kohlendioxid Verschmutzungsrechte im Wert von 10,5 Milliarden Euro geschenkt.

Das EU-Recht erlaubt den Mitgliedsländern derzeit lediglich fünf Prozent dieser Emissionszertifikate zu versteigern statt zu verschenken. So hätte die Bundesregierung nach geltendem Recht immerhin eine halbe Milliarde Euro eingenommen. Eigentlich sollten Anreize zum Klimaschutz gegeben werden, fordert Bussau. Tatsächlich werden so aber die größten Klimazerstörer wie zum Beispiel Braunkohlekraftwerke am meisten finanziell belohnt.

Greenpeace fordert, dass in Zukunft alle Emissionszertifikate versteigert werden und die kostenlose Zuteilung aufhört. Von den Politikern verlangt Greenpeace, ihre Verantwortung zum Klimaschutz wahrzunehmen. In Zeiten zunehmender Klimazerstörung darf das Wohl der Allgemeinheit nicht Konzerninteressen geopfert werden. Das dient nicht nur der Umwelt, sondern füllt auch gleichzeitig das Staatssäckel, schließt Bussau. (Autorin: Nadine Behrens)

Energieeffizienz statt Steinkohlesubventionen

Energieeffizienz statt Steinkohlesubventionen

Anzahl Seiten: 18

Dateigröße: 346.54 KB

Herunterladen
Datum

Mehr zum Thema

Wärmepumpe
  • 26.09.2024

Wärmepumpen sind das A und O, um Heizen klimaneutral zu bekommen. Aber wie geht der Einbau? Was kostet das? Und ist so eine Wärmepumpe nicht laut? Hier finden Sie Antworten auf gängige Fragen.

mehr erfahren
Windpark at Haarberg
  • 17.07.2024

Bayern ist bei der Windenergie weiter Schlusslicht. Warum es so wenig Windkraft in Bayern gibt, weshalb und wo sie sinnvoll ist und wie Greenpeace Bayern Söder und Aiwanger auf die Finger schaut.

mehr erfahren
Sonnenblume und Windmühle in der Nähe von Wismar in Brandenburg.
  • 04.07.2024

Wie finde ich den richtigen Stromanbieter? Diese Frage stellen sich viele. Denn Stromgewinnung aus fossiler Energie schädigt das Klima und die Umwelt.

mehr erfahren
Aktive protestieren mit Windrädern gegen zu wenig Windkraftausbau in Bayern
  • 29.08.2023

Klimaneutralität bis 2040 – das hat sich die bayerische Landesregierung auf die Fahne geschrieben. Passiert ist bisher viel zu wenig, deshalb hijacken Greenpeace-Aktive ihre Fahne jetzt.

mehr erfahren
Flutwohnung Berlin, zerstörter Küchenschrank
  • 19.07.2023

Während die Politik lang und breit über Klimaschutz debattiert, zeigen Greenpeace-Aktive mit einer Flut-Installation, was Klimakrise in Deutschland bedeutet. Erst in Berlin, und nun in Hamburg.

mehr erfahren
Renewable Energy Farm in Germany
  • 05.07.2023

Die Energiewende könnte Bayern günstigen und klimafreundlichen Strom bringen und den Wirtschaftsstandort sichern. Doch seit Jahren arbeitet die Staatsregierung gegen den Ausbau der Windkraft.

mehr erfahren