Jetzt spenden
Protest vor Vattenfall-Zentrale für Kohleausstieg, im Juni 2011
Mike Schmidt / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Vor der Firmenzentrale steht ein selbstgebauter Braunkohlebagger, elf Meter lang und vier Meter hoch, der symbolisch ein Dorf und einen Windpark bedroht. Auf einem Banner steht: Deutschland ist erneuerbar - Keine neuen Tagebaue! In der Lausitz plant Vattenfall den Aufschluss von fünf neuen Tagebauen. Dafür müssten über zehn Dörfer und Ortsteile abgebaggert werden. Durch die Braunkohle aus den neuen Tagebauen würden die Kraftwerke Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg bis über 2050 hinaus Millionen Tonnen CO2 emittieren. Damit könnten weder Brandenburg noch Deutschland die Ziele im Klimaschutz erreichen.

Neben dem Atomausstieg ist der Ausstieg aus der klimaschädlichen Braunkohle der nächste wichtige Schritt in eine sichere und zukunftsfähige Energieversorgung, sagt Felix May von Greenpeace. Das Festhalten an der Krückentechnologie Braunkohle bremst eine echte Energiewende. Wenn Vattenfall es ernst meint mit dem Klimaschutz, muss der Konzern endlich in Erneuerbare Energien investieren, statt an der Braunkohle festzuhalten.

CCS ist auch keine Lösung

Wie kann Vattenfall die Augen verschließen vor diesen Problemen? Der Konzern rechtfertigt sich mit der CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage), die Braunkohle klimafreundlich machen soll. Doch aus Sicht von Greenpeace ist auch dies keine Lösung, denn: Diese Technik wäre frühestens 2030 einsetzbar und kommt damit viel zu spät für den heute dringend notwendigen Klimaschutz. Außerdem ist bislang völlig unklar, ob das CO2 nicht durch Leckagen in den Lagerstätten wieder an die Oberfläche entweicht. Massiven Widerstand in der Bevölkerung gibt es derzeit gegen die Pläne von Vattenfall, in Beeskow und Neutrebbin potentielle CO2-Endlager zu erkunden.

{image_r}Auch in Kieritzsch, einem Dorf nahe dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain bei Leipzig, sind die Bürger vergangene Woche auf die Straße gegangen. Etwa 40 Greenpeace-Aktivisten haben auch dort das Aktionsbild Bagger bedroht Dorf aufgebaut, da das Dorf durch die geplante Erweiterung der Abbaufelder zu einer schwer zugänglichen Halbinsel im Tagebau würde. Die Aktion in Kieritzsch war Teil der Braunhohletour, die im März 2011 gestartet ist und unter anderem auch Station in Halle, Magdeburg, Potsdam und Dresden gemacht hatte. Ziel ist es, auf dieser Tour das Greenpeace-Konzept Der Plan. Deutschland ist erneuerbar vorzustellen. Dieser Plan zeigt, wie der schrittweise Braunkohleausstieg bis spätestens 2030 machbar und ein Umstieg auf 100 Prozent Erneuerbare Energien bis 2050 möglich ist.

  • Protest vor Vattenfall-Zentrale in Cottbus für Kohleausstieg, im Juni 2011

    Protest gegen neue Tagebaue

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Der Plan - Deutschland ist erneuerbar!

Der Plan - Deutschland ist erneuerbar!

Anzahl Seiten: 24

Dateigröße: 2.06 MB

Herunterladen

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Braunkohlekraftwerk Lippendorf: Kühltürme und Schornsteine mit Rauch, davor Bagger im Braunkohletagebau
  • 19.11.2024

Die Lausitzer Kohlegruben der Leag zu renaturieren, wird Milliarden kosten. Das Unternehmen des Multimilliardärs Daniel Křetínský legt viel zu wenig Geld zurück. Wälzt er die Kosten auf den Osten ab?

mehr erfahren
Protest at CCS trade fair in Hamburg
  • 13.11.2024

CO2 unter dem Meer verstecken ist der Plan der Regierung. Doch "Carbon Capture and Storage" ist eine Scheinlösung – sie bremst die Energiewende und ermöglicht der fossilen Industrie ein ‚Weiter so‘.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren