Jetzt spenden
Health and Environment Alliance

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Damit zeigt A auf, dass die von Kohlekraftwerken ausgehende Gesundheitsgefahr nicht vernachlässigt werden darf. Auch wenn sich kein einziger Totenschein finden lässt, auf dem "Luftverschmutzung" als Ursache genannt wird, belegen beide Studien einen eindeutigen kausalen Zusammenhang zwischen Todesfällen und Emissionen aus Kohlekraftwerken. Den Argumenten von Medizinern und Gesundheitsforschern muss nun politisches Handeln folgen.

Greenpeace-Energieexperte Niklas Schinerl kommentiert: "Bundesumweltminister Peter Altmaier muss jetzt reagieren: Keines der im Bau befindlichen neuen Kohlekraftwerke darf ans Netz gehen. Ein Ausstieg aus der klima- und gesundheitsschädlichen Kohlekraft muss schnellstmöglich eingeleitet und bis spätestens 2040 endgültig abgeschlossen werden."

Der Bundesverband Braunkohle (Debriv) warf Greenpeace am 16. April vor, mit der Gesundheitsstudie zu Feinstaubemissionen aus Kohlekraftwerken Desinformation zu betreiben und Ängste schüren zu wollen. Diese Vorwürfe sind nun nach der aktuellen Studie von HEAL doppelt haltlos. Der Lobbyverband unterschlägt in seiner Stellungnahme, dass die größten Gesundheitsschäden nicht durch primäre, sondern durch sekundäre Feinstäube entstehen.

Neben den auch in der Greenpeace-Studie berechneten vorzeitigen Todesfällen und verlorenen Arbeitstagen, ermittelt die HEAL-Studie die wirtschaftlichen Kosten der gesundheitlichen Schäden, welche durch Kraftwerksemissionen verursacht werden. Diese volkswirtschaftlichen Kosten deutscher Kohlekraftwerke für die menschliche Gesundheit werden auf 2,3 bis 6,4 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Diese Kosten werden hauptsächlich durch chronische Beschwerden wie Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht.

Um Todes- und Krankheitsfälle zu vermeiden, fordert Greenpeace den vollständigen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis zum Jahr 2040. Die besonders klima- und gesundheitsschädliche Braunkohle muss bis spätestens 2030 auslaufen. Wie das gehen kann zeigt der Greenpeace-Vorschlag für ein Kohleausstiegsgesetz. Für die Übergangszeit müssen alle Kohlekraftwerke mit der besten verfügbaren Filtertechnik ausgerüstet werden, um die Schadstoffemissionen zu verringern.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Braunkohlekraftwerk Lippendorf: Kühltürme und Schornsteine mit Rauch, davor Bagger im Braunkohletagebau
  • 19.11.2024

Die Lausitzer Kohlegruben der Leag zu renaturieren, wird Milliarden kosten. Das Unternehmen des Multimilliardärs Daniel Křetínský legt viel zu wenig Geld zurück. Wälzt er die Kosten auf den Osten ab?

mehr erfahren
Protest at CCS trade fair in Hamburg
  • 13.11.2024

CO2 unter dem Meer verstecken ist der Plan der Regierung. Doch "Carbon Capture and Storage" ist eine Scheinlösung – sie bremst die Energiewende und ermöglicht der fossilen Industrie ein ‚Weiter so‘.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren