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An sechs weiteren Kränen hängten die Aktivisten Flaggen mit der Aufschrift Stop CO2. Allein der Block R des Kohlekraftwerks Boxberg wird jährlich 4,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausstoßen. Das entspricht den Kohlendioxidemissionen des mittelamerikanischen Staates Costa Rica.

Auf internationalen Konferenzen erklärt Deutschland, wie wichtig Klimaschutz ist, und hier werden weitere Braunkohlekraftwerke gebaut, kritisiert Karsten Smid, Klima-Experte von Greenpeace. Das ist angesichts des Klimawandels unverantwortlich. Vattenfall muss das Boxberg-Projekt stoppen und stattdessen in Erneuerbare Energien investieren.

Gegen halb neun Uhr gab es ein Gespräch mit dem Projektleiter der Baustelle von Vattenfall. Er forderte die Greenpeacer auf, die Kräne zu verlassen. Indessen verbreitet der Konzern Lügen über Greenpeace auf seiner Website. Dort wird behauptet, dass die Aktivisten das Gespräch mit Konzernvertretern verweigern und gewaltsam auf die Baustelle eingedrungen seien. Der Leiter der externen Kommunikation, Marco Bayer, scheint mit diesen haltlosen Unwahrheiten, den nächsten Kommunikationgau des Energiekonzerns anzustreben.

{image_r}Vattenfall präsentiert sich der Öffentlichkeit als Unternehmen, das Klimaschutz ernst nimmt, sagt Smid. Aber kein anderer Stromversorger setzt bei seinem Energiemix so stark auf Braunkohle. 63 Prozent seines Stroms produziert Vattenfall mit ineffizienter Braunkohle.

Das Braunkohlekraftwerk im sächsischen Boxberg erbringt derzeit eine Leistung von 1.900 Megawatt. Mit dem zusätzlichen Block R sollen im Jahr 2011 weitere 675 Megawatt ans Netz gehen. Dafür soll der 1990 stillgelegte Tagebau Reichwalde wieder in Betrieb genommen werden. Mit CO2-Emissionen von 924 Gramm pro Kilowattstunde Strom wird das Kraftwerk das Klima mehr als doppelt so stark schädigen wie ein modernes Gaskraftwerk.

Die Energiekonzerne in Deutschland wollen in den nächsten Jahren 25 Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 23.000 Megawatt bauen, darunter drei besonders klimaschädliche Braunkohlekraftwerke. Kein anderes Industrieland verfeuert so viel klimaschädliche Braunkohle wie Deutschland.

  • Crane banner at coal power building site Boxberg

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Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

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Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

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