Neuanfang im Urwaldschutz-Camp
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Die Brandstiftung im indonesischen Klimacamp sollte ein deutliches Signal an Greenpeace und die Dorfbewohner in Teluk Meranti sein. Einschüchtern lässt sich dort trotzdem niemand. Zwei Monate nach dem Feuer bauen Greenpeace und andere NGOs das Camp gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung wieder auf.
Mit dem Wiederaufbau erhält das Camp einen neuen Namen, der den Zusammenhalt und die Bedeutung der Urwälder für die Dorfbewohner symbolisiert: Community Camp for the Kampar Protection (Gemeinschaftscamp für den Schutz von Kampar).
Die Menschen auf der Halbinsel verdienen ihren Lebensunterhalt als Bauern und Fischer; der Wald und die Flüsse sind ihre Existenzgrundlage. Bevor die Firma kam, ist niemand vor Hunger gestorben, betont Deli Saputra, Leiter der Schutzinitiative. Die Firma - damit meint er APRIL, einen der größten indonesischen Papier- und Zellstoffhersteller, der die Landrechte der indigenen Bevölkerung mit Füßen tritt.
Das Klimacamp wurde 2009 auf Initiative von Greenpeace errichtet und war bis zu seinem Abbrennen im März 2010 ein Ausgangspunkt für mehrere erfolgreiche Protestaktionen in der Region Teluk Meranti: Das indonesische Forstministerium hatte darauf die Plantagengeschäfte von APRIL auf Kampar vorerst gestoppt, dieser Stopp wurde jedoch kürzlich wieder aufgehoben.
Auf Kampar befindet sich eins der größten Torfmoorgebiete der Welt; es speichert pro Hektar mehr Kohlenstoff als jedes andere Landökosystem. Im neuen Klimacamp wird unter der gemeinsamen Leitung der Dorfgemeinden, Greenpeace und lokalen NGOs die Renaturierung der Torfwälder eine Schlüsselrolle spielen.
Die indonesischen Ministerien für Forst-, Umwelt- und Landwirtschaft hatten sich erst kürzlich öffentlich dafür ausgesprochen, keine Konzessionen auf Torfböden mehr zu vergeben. Greenpeace und alle anderen Unterstützer des Community Camp for the Kampar Protection zeigen mit dem Wiederaufbau, dass sie sich weder entmutigen noch hinhalten lassen: Die indonesische Regierung muss beweisen, dass ihr wirklich am Schutz der Provinz liegt und die Plantagen-Genehmigungen in den Torfmooren sofort wieder zurückziehen.