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Ein als Eisbär verkleideter Greenpeace-Freiwilliger hält ein Schild mit der Aufschrift: "Rettet die Arktis!" hoch. Mit der  Aktion an einer Shell-Tankstelle in  Hamburg fordert Greenpeace  ein globales Schutzgebiet rund um den Nordpol und ein Verbot von weiteren Ölbohrungen in der Arktis.
© Bente Stachowske / Greenpeace

Undichter Ölbohrturm in Hamburg

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In 40 Städten protestieren heute Greenpeace-Aktivist:innen gegen die geplanten Ölbohrungen von Shell in der Arktis. Am Hamburger Dammtor-Bahnhof haben die Greenpeacer ein drei Meter hohes Modell eines Ölbohrturms aufgebaut, aus dem eine schwarze Flüssigkeit sprudelt und das darunterliegende Eis verschmutzt. Dies könnte bald Wirklichkeit werden, wenn Shell mit seinen geplanten Ölbohrungen in der Arktis beginnen sollte.

Auf den Bannern der Aktivisten ist zu lesen: Shell raus aus der Arktis! Sie verteilen an Passanten Informationsmaterial und sammeln Unterschriften für die Petition "Save the arctic", die seit dem 21. Juni 2012 läuft. Das Ziel ist rund eine Million Unterschriften für den Schutz der Arktis.

Shell schickte kürzlich ein Bohrschiff, eine Ölplattform und Spezialschiffe in den hohen Norden, wo sie in wenigen Tagen ankommen sollen. Vor der Küste Alaskas will der Konzern im August mit den Bohrungen beginnen. Sollte es dabei zu einem Unfall kommen, hätte dies katastrophale Folgen für die ganze Region. Shell setzt mit seinen Plänen das Überleben der Arktis aufs Spiel. Wenn wir die Pläne von Shell nicht stoppen, wird eine der letzten unberührten Regionen dieser Erde von der Ölindustrie ausgebeutet, sagt Martin Hofstetter von Greenpeace.

Keine Methoden um möglichen Ölunfall zu stoppen

Die niedrigen Temperaturen in der Arktis, sowie die extremen Wetterbedingungen und die kurzen Sommermonate machen das Bohren nach Öl zu einem unberechenbaren Risiko. Laut Experten gibt es bisher noch keine Methode, wie man einen möglichen Ölunfall in dieser Region beherrschen könnte.

Vom Öltanker-Unfall Exxon Valdez vor Alaska sind heute, rund 23 Jahre später, immer noch Ölrückstände in den Kiesstränden der Küste zu finden. Damals liefen 40.000 Tonnen Rohöl aus dem Schiff und verschmutzten rund 2.000 Kilometer der Küste schwer. Hunderttausende Tiere starben bei der Katastrophe, welche auch bei den Bohrungen von Shell passieren und ein ähnliches Ausmaß mit sich bringen könnte.

Shell startet den Run in die Arktis

Sollte Shell bei den Bohrungen in diesem Sommer Öl in der Arktis finden, werden andere internationale Öl-Konzerne nachziehen und mit Milliardeninvestitionen ebenfalls in die Arktis gehen. Laut Experten sind ungefähr 90 Milliarden Barrel (1 Barrel = 159 Liter) Öl unter dem Meeresboden der Arktis zu finden. Diese Menge an Öl würde den jetzigen Weltverbrauch für ungefähr drei Jahre decken.

Ob es sich lohnt die Gefahr einer Umweltkatastrophe für diese Menge in Kauf zu nehmen, ist mehr als fraglich. Hofstetter fordert, dass die Arktis für die Ölindustrie gesperrt wird, denn die Ölkonzerne sehen nur die Milliardengewinne und ignorieren dabei die Warnungen von Experten. Über die Möglichkeit einer eintretenden Naturkatastrophe und die Zerstörung einer noch unberührten Region, wird von den Ölkonzernen einfach hinweggesehen.

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