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Als Bundeskanzler Gerhard Schröder auf dem Weltgipfel in Johannesburg 2002 die diesjährige internationale Konferenz für Erneuerbare Energien ankündigte, fordete er die Regierungen der Welt auf, 2004 mit neuen Projekten und Geldern nach Bonn zu kommen.
Tatsächlich wurden jetzt durch konkrete Projekte erfreuliche Schritte in Richtung Klimaschutz gemacht. So kündigte China an, seinen Anteil an erneuerbaren Energien bis 2010 auf zehn Prozent zu steigern. Die Philippinen und Ägypten haben konkrete Ausbaupläne benannt. Spanien und Dänemark scheinen dem bald folgen zu wollen. Das wird in der Branche für Auftrieb sorgen.
Die meisten Länder waren sich einig, dass erneuerbare Energien der einzige Weg sind, die gefährlichen Klimaveränderungen zu verhindern. Dennoch hat die Konferenz nicht den nötigen politischen und gesetzlichen Rahmen für eine Energiewende geschaffen. Die Politik reagiert immer noch zu langsam auf die Bedrohung Klimawandel, sagte Sven Teske, Energieexperte von Greenpeace. Das ist, als wenn Ihr Haus brennt und Sie löschen mit dem Löffel.
Enttäuscht ist Teske von der Haltung der Europäischen Union. Die EU hatte ihre Hausaufgaben nicht gemacht und kam ohne gemeinsame Strategie zur Konferenz, sagte er. Anstatt mit dem Ziel 20 Prozent Erneuerbare bis 2020 die Führung zu übernehmen, stiftete sie nur Verwirrung.
Für den schwachen Ausgang der Konferenz ist auch die deutsche Bundesregierung verantwortlich: Ihre Strategie, die Abschlusserklärung im Konsens mit den USA und den Ölstaaten zu formulieren, verhinderte den politischen Durchbruch für erneuerbare Energien.
Richtig enttäuscht aber waren die Jugendlichen der SolarGeneration. Die 80 Greenpeace-Jugendlichen aus elf Ländern hatten vier Tage lang mit fantasievollen Aktionen vor dem ehemaligen Bundestagsgebäude auf die Gefahren des Klimawandels aufmerksam gemacht. Sie wollten den Konferenzteilnehmern Mut zu Entscheidungen machen. Ich bin wütend, sagte Justus Rollien (17) aus Schwerin über die Arbeit der Politiker. Wieso zählt meine Zukunft weniger als Geld?