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Ara Parrots in Brazilian Rainforest
© Markus Mauthe / Greenpeace

7 Tipps für mehr Artenschutz im Alltag

Ob im Supermarkt, unterwegs, Zuhause oder in der Gesellschaft: Wir alle können im Alltag etwas für den Artenschutz tun. 

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Die Artenkrise ist neben der Klimakrise das derzeit drängendste Umweltproblem: Das Ausmaß der Artenverluste nimmt zu – mit unabsehbaren Folgen für Ökosysteme, Tiere, Pflanzen und die Menschen auf der ganzen Welt.

Artenschutz fängt klein an 

Es gibt eine wachsende Sensibilisierung für den Schutz bedrohter Tierarten, und immer mehr Menschen setzen sich aktiv für den Erhalt der Biodiversität ein. Obwohl einerseits Produkte wie Elfenbein oder Robbenfell weltweit seltener werden, sind andererseits Kaviar vom Stör und sogenanntes „Bushmeat“ in manchen Ländern noch erhältlich. Die Weltnaturschutzunion IUCN listet auch viele Thunfischarten als vom Aussterben bedroht. Für den Erhalt der Arten ist es wichtig, sich zu informieren und Produkte mit bedrohten Tierarten zu meiden.

Es gibt viele weitere Möglichkeiten, wie wir im Alltag dazu beitragen können, die Biodiversität zu erhalten und das Artensterben zu verhindern. Die folgenden 7 Tipps können wir alle im Alltag umsetzen und geben Orientierung für mehr Artenschutz.

1. Mut zum Wiederverwenden

Ein ressourcenschonender Umgang fängt damit an, Dinge mehrfach zu nutzen, anstatt sie nach einmaligem Gebrauch wegzuwerfen. Das spart nicht nur Müll, sondern auch Rohstoffe. Mit Mehrwegbechern vermeidet man dabei nicht nur unnötigen Abfall, sondern entgeht auch dem ständigen Weg zu einem Mülleimer und kann seinen Kaffee ganz entspannt immer wieder aufs Neue auffüllen. 

2. Second-Hand und Upcycling

Aber nicht nur Becher, auch Kleidung lässt sich hervorragend mehrfach verwenden. Die Herstellung von Textilien erfordert enorme Mengen an Wasser und Chemikalien und erfolgt oft unter prekären Arbeitsbedingungen. Die Chemikalien schädigen dabei die Gesundheit und die Umwelt. Wenn diese Stoffe in die Umwelt gelangen, beispielsweise über Abwasser in Flüsse, leidet die Artenvielfalt enorm. Solche Produktionsbedingungen herrschen besonders in der Fast- und Ultra-Fast-Fashion-Industrie – deshalb ist Second-Hand eine umweltfreundlichere Alternative. Second-Hand-Läden sind inzwischen in nahezu jeder Stadt zu finden, und oft für wenig Geld. Da Kleidung aus professionellen Second-Hand-Läden oft hohe CO2-Emissionen verursacht, sind Flohmärkte eine bessere Wahl. Dabei ist es wichtig, nur das zu kaufen, was man tatsächlich benötigt. Wer kreativ ist, kann zudem alte oder aus der Mode gekommene Kleidung durch Upcycling aufwerten. Ob aus einem alten Hemd ein Kissenbezug wird oder es durch Patches und Handarbeit verschönert wird, bleibt der eigenen Fantasie überlassen.

3. Frisch vom Feld: regional und aus dem eigenen Anbau

Auch ein klimaschonender Lebensstil geht durch den Magen. Wenn Sie Lebensmittel im eigenen Garten oder Gewächshaus anbauen, können Sie auf chemische Düngemittel und Pestizide verzichten. Es geht dabei nicht darum, völlig autark zu leben, sondern um den bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Förderung der Artenvielfalt. Unterstützen Sie regionale Erzeuger und sorgen für frische, nachhaltige Lebensmittel auf dem Teller!

Smarter Online-Lebensmitteleinkauf in China

Lebensmittel, einschließlich frischer Lebensmittel und Grundnahrungsmittel, die online bestellt werden, mit wiederverwendbaren Baumwollnetzbeuteln und Gläsern für die Lieferung.

Grad.jetzt – wo Klima und Ökosysteme kippen

Für ihre Reportage-Reise grad.jetzt besuchten Naturfotograf Markus Mauthe und Journalistin Louisa Schneider verheerende Waldbrände in Brasilien, sprachen mit einem Meteorologen über den Regenwald als Kipppunkt und dokumentieren in Senegal die Auswirkungen der Klimakrise auf den Monsunregen. Besuchen Sie den Instagram-Kanal grad.jetzt, um mehr über den Zusammenhang von Biodiversität, Klimakrise und Kipppunkten zu erfahren.

4. Achtsamer Lebensmittelkonsum: Wochenmärkte besuchen 

Auch ein Wochenmarktbesuch ist lohnenswert. Auf dem Wochenmarkt findet man saisonales Obst- und Gemüse aus der Region, frische Backwaren, Fisch, Fleisch und Käse von heimischen Anbietern und vieles mehr. Auf dem Wochenmarkt finden sich meist unverpackte und biologisch angebaute Lebensmittel. Am besten mit mitgebrachten Mehrweggefäßen einkaufen! Das ist sehr viel ressourcenschonender als Lebensmittel in einem konventionellen Supermarkt zu kaufen, wie ein Supermarktcheck von Greenpeace zeigt. Im Supermarkt sind viele Produkte oft mehrfach verpackt, legen lange Transportwege zurück und enthalten häufig Pestizide. Zudem fördern größere Gebinde, gerade bei Obst und Gemüse, die Lebensmittelverschwendung und damit unnötigen Ressourcenverbrauch. Supermärkte legen die Anzahl vorab fest, auch wenn wir als Konsument:innen vielleicht weniger davon kaufen möchten. Im Sinne des Artenschutzes sind Wochenmärkte, Biomärkte oder Unverpackt-Läden die bessere Wahl. 

Obst und Gemüse an einem Marktstand in Deutschland

Der Marktstand zeigt verschiedene Früchte und Gemüse. Die meisten dieser Produkte sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Gesunde Bienenvölker sind von ökologischer und ökonomischer Bedeutung. Es besteht ein dringender Bedarf, bienenschädliche Pestizide aus der Landwirtschaft zu eliminieren.

5. Von Vogelhäusern, Bepflanzung und Insektenhotels 

Wer heimische Arten unterstützen möchte, kann im eigenen Garten oder auf dem Balkon viel bewirken. Vogelhäuser schaffen Vögeln einen geschützten Platz zum Nisten und fördern den Bestand bedrohter Vogelarten. Eine nachhaltige Bepflanzung mit heimischen und insektenfreundlichen Pflanzen unterstützt aktiv den Artenschutz, da sie Bienen, Schmetterlingen und anderen Bestäubern Nahrung und Lebensraum bietet. Insektenhotels bieten den kleinen Nützlingen Unterschlupf, fördern die biologische Vielfalt und schaffen einen sicheren Rückzugsort für verschiedene Insektenarten, die in der Natur oft keinen passenden Platz finden. 

Mitmenschen motivieren

Die Artenkrise geht uns alle an! Deswegen ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen überzeugt werden, sich artenfreundlich zu verhalten. Besonders hilfreich ist dabei konkrete Handlungsoptionen aufzuzeigen. Teilen Sie deshalb gerne diese Liste mit Tipps für mehr Artenschutz im Alltag und zeigen Sie, wie einfach Artenschutz sein kann.

6. Grünes Reisen 

Auch auf Reisen lässt sich Artenschutz umsetzen. Es ist besser, Flugreisen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Alternativ: wählen Sie stattdessen nachhaltige Verkehrsmittel wie die Bahn und suchen Sie Unterkünfte, die auf Umweltschutz setzen. Insbesondere an Orten mit viel Tourismus zerstören neue Hotels und Gebäude immer mehr Grünflächen und damit den Lebensraum für Tiere. Der Andrang von Touristen stört dabei auch artenreiche Ökosysteme und Landschaften. Daher sollte man sich am besten in Regionen aufhalten, die vom Massentourismus verschont geblieben sind und die lokale Kulturen und Artenvielfalt respektieren. So helfen Sie aktiv mit, bedrohte Lebensräume und Arten zu erhalten. Hier haben wir weitere Tipps für nachhaltiges Reisen: ”Fünf Tipps für nachhaltiges Reisen.”

7. Natürlich schön: Naturkosmetik verwenden

Beim täglichen Griff zu Kosmetikprodukten kann man ebenfalls einen Beitrag zum Artenschutz leisten. Viele konventionelle Kosmetika enthalten Mikroplastik, schädliche Chemikalien oder nutzen Inhaltsstoffe, die durch die Zerstörung natürlicher Lebensräume gewonnen werden. Naturkosmetik verwendet nachhaltige, biologische Inhaltsstoffe, die die Umwelt schonen und gleichzeitig gesünder für den Menschen sind. Produkte, die auf Tierversuche verzichten und nachhaltig verpackt sind, schützen die Artenvielfalt und reduzieren die Umweltbelastung.

Humpback Whale in Pacific Ocean

Gemeinsam Ökosysteme schützen

Um die Biodiversität zu bewahren, benötigen wir dringend mehr Schutzgebiete. Wir kämpfen mit unabhängigen Studien, Protest-Aktionen und konkreten Lösungsvorschlägen zum Beispiel für den Meeresschutz. Greenpeace wird zu 100% von Privatpersonen finanziert. Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer regelmäßigen Spende.

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Artenschutz im Alltag? Geht! 

Im Alltag sind es die vielen kleinen Handlungen, die am Ende das große Ganze verändern. Von der bienenfreundlichen Bepflanzung bis hin dazu, einen guten Teil des Rasens nicht wöchentlich zu mähen. Vom Umstieg auf vor allem saisonale und regionale Produkte bis hin zur Wahl von Naturkosmetik. Vom Verzicht auf Produkte aus der weltweiten Fischerei bis hin zum Umstieg auf Ökostrom oder torffreie Erde. Auch Finanzprodukte haben einen Biodiversitäts-Fußabdruck und erste Ökobanken prüfen, wie sie diesen bei Geldanlagen messen können.

Nachhaltiger und reduzierter Konsum kann viel zum Artenschutz beitragen. Jede kleine gute Tat hilft – jedoch ist die Politik letztendlich der entscheidende Faktor: Nur sie kann zum Beispiel Umweltschäden mit Kosten versehen und so auf die Verursacher:innen zurückführen. Oder Gesetze erlassen, die zum Beispiel die Einfuhr bestimmter Warengruppen an Artenschutzmaßnahmen binden. Umso wichtiger ist es also, auch politisch aktiv zu werden!

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