Greenpeace übergibt Klimacamp an indonesische Gemeinden
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Greenpeace hat das Klimacamp auf der indonesischen Halbinsel Kampar an die örtlichen Gemeinden übergeben. Mehr als tausend Menschen fanden sich ein, um an der feierlichen Zeremonie teilzunehmen. Das Klimaschutzcamp ist ein Zeichen unserer Solidarität mit den Gemeinden in ihrem Kampf gegen die Entwaldung Kampars, sagt Von Hernandez, Geschäftsführer des südostasiatischen Greenpeace-Büros. Wir werden weiter mit ihnen zusammenarbeiten. Wir werden dafür sorgen, dass ihre Stimmen in Kopenhagen gehört werden - ihre und die vieler anderer Menschen, die eine bewohnbare Welt für ihre Kinder wollen. Mehr aus Indonesien in unserem Blog.
Update 19.11.2009: Der Greenpeace-Protest in Indonesien hat zu einem ersten Erfolg geführt. Das indonesische Forstministerium hat die Aktivitäten des Unternehmens April auf der Halbinsel Kampar vorerst gestoppt. Die Konzessionen sollen überprüft werden. Eine Atempause für das Klima, so Shailendra Yashwant von Greenpeace Indonesien.
Update 17.11.2009: Die nächste Einschüchterungswelle der Behörden ist angelaufen. Fast alle ausländischen Greenpeace-Aktivisten und zwei Journalisten sind inzwischen ausgewiesen worden. Ihnen wird mal dies mal jenes vorgeworfen. Nichts davon ist wahr, alles nur vorgeschoben. Greenpeace hat bei der indonesischen Botschaft in Berlin gegen das Verhalten der Behörden vor Ort protestiert. Die Leiterin des Pressebereichs versprach, der Sache nachzugehen.
15.11.2009: Etwa 300 Menschen aus Teluk Meranti haben die Räumung des Greenpeace-Camps auf der indonesischen Halbinsel Kampar verhindert:Wenn Greenpeace geht, müssen auch die Konzerne hier weggehen.
14.11.2009: Die internationalen Greenpeace-Aktivisten, die am Donnerstag in Indonesien gegen Urwaldzerstörung protestiert haben, werden ausgewiesen. Sie wurden nach Jakarta geflogen. Bis Montag müssen sie das Land verlassen haben. Ob sie je wieder einreisen dürfen, ist derzeit unklar. Auch das Klimacamp bei Teluk Meranti wird von der Polizei geräumt. 15 Aktivisten mussten das Camp sofort verlassen.
13.11.2009: Der Greenpeace-Protest zeigt Wirkung: Der finnische Papierkonzern UPM-Kymmene will seinen Vertrag mit dem Unternehmen April kündigen. April gehört zu den größten Urwaldzerstörern in Indonesien. Greenpeace-Aktivisten hatten am Donnerstag alle sieben Bagger auf einer Konzession der Firma in der Provinz Riau/Sumatra zum Stillstand gebracht. Sie ketteten sich an den Maschinen fest.
Dass UPM-Kymmene jetzt mit dieser Meldung herauskommt, ist ein Riesenerfolg, sagt Greenpeace-Waldexpertin Corinna Hölzel. Das zeigt wieder einmal, dass das internationale Zusammenspiel funktioniert: Die Probleme vor Ort angehen und in den Abnehmerländern Druck aufbauen. Die Strategie geht auf.
UPM-Kymmene hat am Donnerstagabend um 19:30 Uhr bekanntgegeben, dass das Unternehmen den Liefervertrag mit April kündigen werde. Die Entscheidung sei Ende Oktober gefallen. Dem Vertragspartner wird zum guten Ende noch eine weiße Weste bescheinigt: April verfüge über eine Zertifizierung nach FSC, die die Nachhaltigkeit und Legalität der Zellstofflieferungen belege. Die Aktivitäten in Indonesien können damit allerdings nicht gemeint sein. Dort gibt es keine FSC-Zertifizierungen.
Greenpeace lässt derzeit prüfen, ob April in Indonesien illegal aktiv ist. Der Torfboden auf der Konzession zum Beispiel, wo gestern der Greenpeace-Protest stattfand, reicht vier Meter und mehr in die Tiefe. Ab drei Metern Dicke darf in Indonesien nicht gerodet werden. Doch die Behörden sehen offenbar weg.
Dafür sind sie umso eifriger, wenn gegen die Zerstörung protestiert wird. Die Greenpeace-Aktivisten wurden mehr als 24 Stunden in einem gefliesten Raum ohne Schlafstellen festgehalten und immer wieder befragt. Es gab keine Verpflegung. Andere Greenpeace-Mitarbeiter durften schließlich etwas zum Essen ins Gefängnis bringen.
Inzwischen sind die indonesischen Aktivisten wieder auf freiem Fuß, müssen sich aber in den kommenden Wochen einmal wöchentlich bei der Polizei melden. Die ausländischen Greenpeace-Aktivisten, unter ihnen auch die Deutsche Laura Schmitz, wurden von der Immigrationspolizei in die nächstgrößere Stadt gebracht. Sie werden wahrscheinlich ausgewiesen - ob nur aus der Provinz Riau oder aus Indonesien, ist noch unklar. Ebenso, ob sie jemals wieder einreisen dürfen. Der Abschied, sagt Hölzel, sei nach den Wochen in engster Gemeinschaft sehr bewegend und traurig gewesen.