Stoppt die Einfuhr von illegalem Holz nach Europa!
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Greenpeace-Aktivisten haben am Montagabend in Caen/Frankreich ein Schiff erklettert, das illegales Holz aus Amazonien geladen hat. Die Firmen, von denen das Holz stammt, sind für ihre illegalen Aktivitäten im Amazonasgebiet bekannt. Mit der Aktion protestieren die Greenpeacer gegen die Einfuhr von illegalem Urwaldholz nach Europa. Die Aktion wird auch am Dienstag fortgesetzt.
Als die Galina III mit ihren 16.000 Tonnen Ladung in den Hafen von Caen einlief, machten sich Greenpeacer aus Deutschland, Großbritannien, Italien und Chile auf, die Ladekrähne des Frachters zu erobern und sorgten so dafür, dass die Fracht nicht gelöscht werden konnte.
Die Aktivisten wollen auf die führende Rolle Europas bei der Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes aufmerksam machen. Die Europäische Union ist der weltweit größte Importeur von brasilianischem Tropenholz. Bisher wird nicht geprüft, ob die Importware aus legalen Quellen kommt.
Die Zerstörung des brasilianischen Urwaldes beschleunigt den globalen Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt, sagt Corinna Hölzel, Urwaldexpertin von Greenpeace. Ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen entsteht durch die Zerstörung der Urwälder. Durch den ungesetzlichen Holzeinschlag werden zudem Gewalt und Korruption in Brasilien gefördert.
Gleichzeitig mit der Aktion ist der Greenpeace-Report Future for Forests veröffentlicht worden, der den Handel mit illegalem Holz aus dem Amazonasgebiet nach Europa aufdeckt. Schätzungsweise 63 bis 80 Prozent des Amazonasholzes ist illegal geerntet.
Die EU muss jetzt ihren wirtschaftlichen Einfluss nutzen und ein Urwaldschutzgesetz verabschieden, das den Handel mit illegalem Holz verhindert, sagt Hölzel. Nur so kann die Zerstörung von Urwäldern und der damit verbundene Klimawandel aufgehalten werden. Die Regierungen Europas müssen sicherstellen, dass nur legal geerntetes Holz und Holz aus ökologischer Waldbewirtschaftung auf den Markt kommt.
Den Eigentümer der Fracht fordert Greenpeace auf, die Holzimporte zurückzuweisen, bis nachgewiesen ist, dass das Holz aus legalen Quellen stammt. Denn die Fracht der Galina III stammt von sechs brasilianischen Firmen, die in Amazonien nachweislich illegal einschlagen lassen und das Holz vom Hafen in Santarem nach Europa exportieren.
Trotz schlechten Wetters verließ die Galina III noch am Abend den Hafen von Caen und fuhr zurück in internationale Gewässer - die Aktivisten noch immer an Bord. Begleitet wird sie vom Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise, dessen Crew genau beobachtet, wohin sich das Schiff mit dem illegalen Holz bewegt.