Zukunft in Flammen – wie Waldbrände dem Klimawandel einheizen
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Es brennt! Immer häufiger und immer heftiger. In Spanien, Kalifornien, Australien und vielen anderen Orten der Welt haben Mensch und Natur mit immer intensiveren Waldbränden zu kämpfen. Schuld ist unter anderem der Klimawandel - und die Brände heizen ihn weiter an. Die fatale Wechselwirkung von Klimaveränderung und Waldbränden zeigt ein Report von Greenpeace Spanien.
Der Report Die Zukunft in Flammen beschreibt, wie sich der Charakter der Waldbrände verändert hat. Sie werden zunehmend extremer und feuern damit den Klimawandel im wahrsten Sinne des Wortes an. Gleichzeitig ist das Phänomen des Klimawandels mitverantwortlich für diese neue Generation von Feuern. Steigende globale Temperaturen führen zu immer häufigeren Hitzewellen, die Wassermangel und Dürre auslösen - Zündstoff für die jährlichen Waldbrände.
In vielen Regionen mit mediterranem Klima, wie Griechenland, Portugal, Spanien, Australien oder Kalifornien, ist es für das Feuer dann ein leichtes, sich rasend schnell durch die trockene Vegetation hindurch zu fressen. Durch starke Winde angefacht, bedrohen die Wälderbrände immer häufiger auch bewohnte Gebiete. Sollten sich die meteorologischen Bedingungen nicht ändern, wird es in Zukunft dem Menschen nicht mehr möglich sein, die Flammen unter Kontrolle zu bringen.
Die häufigeren und stärkeren Waldbrände heizen auch den Klimawandel immer weiter an. Sie sind schon heute für etwa zehn Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. So ist die Ausbreitung der Feuer nicht nur durch den Klimawandel bedingt, sondern sie trägt auch weiter zu dessen Zunahme bei.
Im Report werden einige der schlimmsten Fälle in Regionen mit mediterranem Klima analysiert. So verursachte zum Beispiel die extreme Hitzewelle 2003 gefährliche Waldbrände in Portugal, Südfrankreich und Italien. Aufgeführt werden weiter die Brände im Jahr 2005 in der spanischen Region Riba de Saelices, die Feuerwelle in Galizien im August 2006 und die Feuer in Griechenland und auf den kanarischen Inseln im Jahr 2007. Überdies gibt es Statistiken zur ersten Hälfte des diesjährigen Sommers. Sie alle zeigen eines ganz klar: Der Ausstoß von CO2 muss dringend eingedämmt werden, um das Klima, Ökosysteme und den Menschen zu schützen.
Damit das gelingt, muss die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember ein Erfolg werden. Greenpeace fordert daher, dass sich die Regierungen der Welt dort auf eine drastische Reduktion der Treibhausgase verständigen: Ziel müssen 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß im Jahr 2020 im Vergleich zu den Emissionen im Jahr 1990 sein. Um die Entwicklungsländer bei den Verhandlungen mit ins Boot zu holen, sollen die Industrienationen jährlich 110 Milliarden Euro zusagen. Auf die EU würden von dieser Summe 35 Milliarden Euro pro Jahr entfallen. Das entspricht 1,30 Euro in der Woche für jeden Europäer, ungefähr der Preis für ein kleines Glas Bier.
Mehr zum Thema bei Greenpeace Spanien. Dort gibt es auch eine Fotodokumentation der Waldbrände in Spanien. Gegen den Klimawandel und seine Folgen können Sie auf unserer Community GreenAction in zahlreichen Kampagnen aktiv werden!