Jetzt spenden
toxics in Pommes Frites

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Aktivisten fordern Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) auf, die deutsche Blockadehaltung bei den Verhandlungen um das neue EU-Chemikaliengesetz REACH (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) zu beenden, um den Schutz von Verbraucher und Umwelt zu gewährleisten. Am 13. Dezember soll REACH im Europäischen Parlament verabschiedet werden.

Das Fraunhofer Institut Schmallenberg analysierte Pommes Frites aus fünf deutschen Städten auf die perfluorierten Tenside Perfluoroktansäure (PFOA) und Perfluoroktansulfonat (PFOS). Die in den Kartoffelproben enthaltenen Mengen sind zehn mal höher als die Richtwerte, die das Umweltbundesamt für Trinkwasser empfiehlt.

Dr. Hermann Kruse von der Universität Kiel hat die Labor-Ergebnisse für Greenpeace bewertet. Der Toxikologe äußert sich kritisch zur Entwicklung von Grenzwerten für PFT. Die Datenlage ist unzulänglich, PFT können toxikologisch noch nicht abschließend bewertet werden, sagt Kruse. Grenzwerte würden eine Sicherheit nur vorgaukeln. Ihre Akzeptanz würde dazu führen, dass wir die Belastung mit langlebigen, sich anreichernden Substanzen einfach dulden. Grundsätzlich sollten Stoffe wie PFT nicht in Nahrungsmitteln enthalten sein.

Oft kommen die Chemikalien über die Pommestüten in die Nahrung, da diese mit den fettabweisenden und hitzbeständigen PFT beschichtet sind. Sie können auch über Klärschlämme in den Boden gelangen und so in Feldfrüchte wie Kartoffeln kommen. Greenpeace hat in den vergangenen Monaten PFT bereits in Fischen, im Trinkwasser und im Blut von Prominenten nachgewiesen. Da die Substanzen nicht abbaubar sind, reichern sie sich mit der Zeit in der Nahrungskette immer weiter an.

Die Untersuchung zeigt, dass Chemikalien nicht angemessen kontrolliert werden können, sagt Greenpeace-Sprecherin Corinna Hölzel. Die Bundesregierung muss die Industrie durch REACH verpflichten, sichere Alternativen für gefährliche Chemikalien zu entwickeln.

Datum
Müllhalde mit Kühen in Ghana

Mehr zum Thema

Zwei Jugendliche halten ein Pappschild "Say no to plastic, save the ocean" .
  • 24.11.2024

Eine historische Chance: Die Vereinten Nationen verhandeln über ein verbindliches globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung.

mehr erfahren
Robert Heigl im Gespräch vor einem Kasten mit NICHTS
  • 20.11.2024

Im November locken Black Friday und Cyber Monday mit Schnäppchen. Doch wie wäre es, sich NICHTS zu gönnen? Interview mit dem Künstler Robert Heigl über einen ungewöhnlichen Verkaufsraum.

mehr erfahren
Organic Vegetables at Market in Hamburg
  • 25.10.2024

Entdecken Sie sieben kreative Halloween-Ideen, die gruselig und nachhaltig zugleich sind. Von umweltfreundlicher Deko bis hin zu regionalen Snacks – feiern Sie Halloween ohne Kompromisse für die Umwelt!

mehr erfahren
Julios Kontchou untersucht Wasserproben
  • 18.09.2024

Wer verschmutzt den Rhein mit Mikroplastik? Erneut weist Greenpeace in Wasserproben Plastik nach – die Verschmutzung hat sogar zugenommen.

mehr erfahren
Das Bild einer mit Plastikmüll bedeckten Weltkugel, projiziert von Greenpeace Andino im Rahmen der Kampagne "Chile sin Plastics" (Chile ohne Plastik).
  • 01.08.2024

Am Erdüberlastungstag hat der Mensch sämtliche Ressourcen verbraucht, die der Planet in einem Jahr nachhaltig produzieren kann. Wie schaffen wir es wieder aus den Miesen?

mehr erfahren
Detox Gruppenaktionstag zu Zara in Berlin im November 2012
  • 09.07.2024

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren