Gorleben und das Endlagersuchgesetz
Welche Rolle spielt das Endlagersuchgesetz für Gorleben. Mathias Edler, Atomexperte bei Greenpeace beleuchtet den Hintergrund. Interview Teil 2.
Welche Rolle spielt das Endlagersuchgesetz für Gorleben. Mathias Edler, Atomexperte bei Greenpeace beleuchtet den Hintergrund. Interview Teil 2.
Finnland - ein Traum für Atomkraftliebhaber. Dies muss sich E.on wohl gedacht haben als sie 2007 ihr AKW-Neubauprojekt im hohen Norden gestartet haben. Kein zu erwartender Widerstand in der Bevölkerung und auch die lästige Frage nach der Atommüllentsorgung schien sich nicht zu stellen - schließlich wird in Finnland schon fleißig an einem vermeintlichen Endlager gebaut. Doch die Dinge entwickeln sich anders: E.on dürfte nun langsam aufwachen und wieder auf dem Boden der Realität ankommen.
Gorleben ist bisher das einzige genehmigte Zwischenlager für hochradioaktiven Atommüll - aber lange nicht das sicherste. Eine Greenpeace-Studie zeigt, dass die Castorbehälter im Zwischenlager am baden-württembergischen Atomkraftwerk Philippsburg besser aufgehoben wären.
In der kommenden Woche soll ein weiterer Atommülltransport quer durch die Bundesrepublik rollen. Start: am 14. Dezember im südfranzösischen Atomforschungszentrum Cadarache. Ankunft: am 16. Dezember im Zwischenlager Nord in Lubmin/Mecklenburg-Vorpommern. Atomkraftgegner haben Proteste angekündigt. Greenpeace-Energieexpertin Anike Peters erklärt, worum es geht.
Bundesumweltminister Altmaier versucht mit einem neuem Gesetzentwurf die Suche nach einem geeigneten Standort für ein Atom-Endmülllager zu sichern. Doch sieht dieser nicht vor Gorleben als möglichen Standort zu streichen. Zwei Millionen Euro soll die neue Suche kosten.
Die Debatte um einen möglichen Export von radioaktivem Müll ins Ausland, um ihn dort endzulagern, geht weiter. Nun drohen SPD und Grüne damit, sich aus den parteiübergreifenden Gesprächen über ein neues Endlagersuchgesetz zurückzuziehen.