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Die Daten stammen aus dem Arktisbericht 2008 der US-Behörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration). 46 Wissenschaftler aus zehn Ländern haben daran mitgearbeitet. Sie stellten fest, dass die Temperaturen in der Arktis weit über dem langjährigen Durchschnitt liegen.
Durch die Erwärmung schmilzt das Eis auf den arktischen Gewässern. Eis reflektiert Sonnenlicht. Je weniger Eis auf dem Wasser, desto weniger Rückstrahlung von Sonnenlicht ins All. Wasser und Luft erwärmen sich noch mehr, wodurch weiteres Eis schmilzt.
Damit sinkt auch der Salzgehalt des Meeres. Salz reichert sich nur in flüssigem Wasser an, nicht in Eis. Schmelzen die Eisberge, so verdünnen sie mit ihrem reinen Wasser den Salzgehalt des Meeres. Je salzhaltiger das Wasser ist, desto dichter und schwerer ist es. Es sinkt nach unten, ein Sog entsteht. Der Salzgehalt der Meere ist verantwortlich für das weltweite System der Meeresströmungen und für den Temperaturausgleich. Eine Veränderung des Salzgehaltes bewirkt somit auch eine Veränderung des Strömungssystems in den Ozeanen.
Eine weitere Folge der Klimaerwärmung: Das grönländische Festlandeis schmilzt rapide. Im Jahr 2007 gingen über 100 Kubikkilometer verloren. Dementsprechend rasant steigt der Meeresspiegel in der Arktis. Zurzeit sind es 0,25 Zentimeter im Jahr - so viel wie nie.
Die Arktis steht vor dem Kippen, der Klimawandel hat die Prognosen der Forscher vom vergangenen Jahr schon jetzt überholt. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird der Meeresspiegel um bis zu eineinhalb Meter steigen, sagt Greenpeace-Experte Karsten Smid.
Im Moment wird über milliardenschwere Rettungspakete wegen der Finanzkrise gesprochen. Diese Krise ist ein überwiegend psychologisches Problem. Hinter dem Klimawandel dagegen stecken massive physikalische Vorgänge. Um die zu bewältigen und das Schlimmste zu verhindern, wären die Milliarden dringend notwendig - und zwar sofort.