
Gold: Fakten und Tipps zum nachhaltigen Umgang
- Kurz und Knapp
Seit ewigen Zeiten fasziniert Gold die Menschen. Doch das Edelmetall steht auch für massive Umweltprobleme. Was wir alle tun können.
Als Schmuck wie auch als Wertanlage ist Gold beliebt – Tendenz steigend. Gleichzeitig ist es aufgrund seiner chemischen Eigenschaften für die Industrie interessant. Die Folge: Immer neue Goldvorkommen in immer entlegeneren Regionen sollen erschlossen werden. Dazu zählen auch solche im Amazonasgebiet und in anderen Regionen der Erde, deren Ökosysteme ohnehin schon bedroht sind. Nicht nur die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes für die großteils illegalen Goldminen ist hier ein Problem. Die Goldförderung richtet noch erhebliche weitere Umweltschäden an. Was wir alle beachten können, wenn es um Gold und Nachhaltigkeit geht.
Die weltweite Goldmenge ist begrenzt
Gold ist begehrt, es war in der Menschheitsgeschichte oft Bestandteil von Zahlungsmitteln und Gegenstand vieler Kriege und Konflikte. Doch die jemals geförderte Menge ist mit wenig mehr als 200.000 Tonnen überschaubar, zuletzt rund 3.600 Tonnen jährlich. Zum Vergleich: Im Jahr werden rund 2,5 Milliarden Tonnen Eisenerz gefördert, bei Kupfer sind es immerhin etwa 23 Millionen Tonnen pro Jahr. Der Grund für die relativ geringe jemals geförderte Menge von Gold ist einfach: Es kommt vergleichsweise selten auf der Erde vor – was dann wiederum den Stellenwert und den hohen Preis des Edelmetalls bedingt. Ein Beispiel: Im Amazonasgebiet befinden sich in einer Tonne Sediment durchschnittlich 0,4 Gramm Gold.
Muss es überhaupt Gold sein?
Goldschmuck ist seit Jahrtausenden ein Statussymbol. Gold steht für Exzellenz und das Beste vom Besten, wie auch die Goldmedaille im Sport belegt. Doch die Herstellung ist oft mit Umweltzerstörung verbunden. Jeder Goldkauf steigert die Nachfrage und macht damit die Ausbeutung der Vorkommen für Unternehmen attraktiver. Fast die Hälfte des weltweit geförderten Goldes wird zu Schmuck verarbeitet. Dabei ist das Metall für kaum einen Zweck alternativlos – erst recht nicht für Schmuck. Wir alle sollten uns also fragen, ob es nicht auch ein anderes Material als Gold sein kann. Besser: Vergoldete Stücke oder Schmuck aus nachwachsenden Materialien.
Recyceltes Gold
Wenn es dennoch Goldschmuck sein soll, schont recyceltes Gold Umwelt und Ressourcen. Vertrauenswürdige Juwelier:innen helfen hier weiter. Es ist auch möglich, alte und aus der Mode gekommene Schmuckstücke von Fachleuten einschmelzen zu lassen. Aus dem so gewonnenen Gold kann dann ein neues Stück entstehen. Gewisse Verluste sind zwar allein aufgrund von Verunreinigungen im Schmuckstück unvermeidlich, aber auf diese Weise bleiben das Gold und vielleicht die Erinnerungen an das Erbstück zum Großteil erhalten.
Vorsicht ist beim Kauf von recycelten Schmuckstücken geboten: Hier ist darauf zu achten, dass das recycelte Gold aus Deutschland kommt und am besten aus Altgold stammt. Hierfür gibt es allerdings keinen Standard! Illegal abgebautes Gold, insbesondere aus westafrikanischen Konfliktgebieten, gelangt über Dubai als recyceltes Gold in die Schweiz und dann weiter auf den deutschen Markt.
Fairtrade-Förderung
Und auch bei neu gefördertem Gold gibt es erhebliche Unterschiede: So sollen Siegel wie Fairmined, Responsible Jewellery Council (RJC) oder Fairtrade Gold belegen, dass der Rohstoff ohne Umweltzerstörung und unter fairen Bedingungen gewonnen wird. Doch auch diese Siegel stehen teilweise in der Kritik, weswegen keines davon eine Garantie für nachhaltigen Goldabbau ist.
Gold als Geldanlage hinterfragen
Ein erheblicher Anteil der weltweit geförderten Goldmenge – mehr als ein Fünftel – landet als Goldbarren in Banktresoren. Der steigende Goldpreis der vergangenen Jahre sorgt dafür, dass das Material als Geldanlage attraktiv erscheint. Doch Investitionen in Gold treiben die Nachfrage und damit den problematischen Abbau an. Besser also gar nicht erst in Gold investieren! Schließlich liegt die historische Rendite von Gold unterhalb der anderer Anlageformen wie Aktien oder Staatsanleihen. Hier erläutern wir, welche nachhaltigen Geldanlagen ökologische Alternativen sind.

Transparenz bei Goldkauf und Investments fordern
Egal ob als Schmuck oder als Geldanlage: Bei jedem Goldkauf sollten die Verkaufenden wichtige Fragen beantworten. Nur, wenn Juwelier:innen und Finanzberater:innen die unproblematische Herkunft des Goldes zweifelsfrei belegen können, ist der Kauf vertretbar. Vor allem in Ländern wie Brasilien, Peru oder Venezuela, aber auch in Ghana oder Burkina Faso sorgt (illegaler) Goldabbau vielfach für ökologische und soziale Probleme. Gold aus Dubai stammt häufig ebenfalls ursprünglich aus illegalen Quellen. Am besten ist: Kein Goldkauf ohne Herkunftsnachweis – besten gar nicht! Auch bei Investments gilt: Da viele große Bergbauunternehmen Greenwashing betreiben, ist es unverzichtbar, Infos zu deren Umweltbilanz einzuholen, bevor in Goldminen-Aktien oder -Fonds investiert wird. Am besten gar nicht erst in potenziell umweltzerstörende Firmen investieren!
Elektrogeräte richtig entsorgen
Der Anteil an Gold, der in der Industrie Verwendung findet, ist geringer als bei Schmuck oder bei Geldanlagen – etwa sieben Prozent landen im Technologiesektor und davon wiederum ein Teil als Elektrogerät bei Endkund:innen. Doch auch hier können wir alle unseren Beitrag leisten: Denn Smartphones, Laptops, Fernseher & Co. enthalten meistens geringe Mengen Gold, weil es unter anderem langlebig ist und gut leitet. Ressourcenschonend ist, Elektrogeräte so lange wie möglich zu benutzen und zu reparieren. Erst, wenn es nicht mehr anders geht, sollten die Altgeräte professionell recycelt werden. Allein in Deutschland liegen ca. 210 Millionen Smartphones ungenutzt in Schubladen – und damit ca. 3,57 Tonnen Gold. Recycling senkt also den Rohstoffverbrauch und damit auch die Nachfrage nach neuem Gold.
Gesellschaftlichen Druck ausüben
Wenn der Druck stark genug ist, verändern große Wirtschaftsunternehmen Haltung und Aktivitäten, das zeigen erfolgreiche Kampagnen immer wieder.
Der Schutz des Amazonas erfordert mehr als gute Absichten – er braucht beharrliches, investigatives Arbeiten: aufwändiges Monitoring per Satellit und Flugzeug, intensive Datenrecherche, Waldbeobachtung und Feldforschung. Greenpeace unterstützt indigene Gemeinschaften, deren Rechte bedroht sind, und betreibt politische Lobbyarbeit sowie Öffentlichkeits- und Medienkampagnen, um Druck auf Entscheidungsträger auszuüben. All das ist essentiell, um die Zerstörung des Regenwalds zu stoppen. Helfen Sie uns mit Ihrer Spende, die Arbeit vor Ort zu verstärken – für die Menschen im Amazonas und für unseren Planeten.