Jetzt spenden
Waldkauz im Buchenwald
Markus Mauthe/Greenpeace

Pfälzerwald optimal als Buchen-Nationalpark geeignet

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz will einen Nationalpark einrichten und hat fünf Gebiete in das Auswahlverfahren aufgenommen. Greenpeace hat sie in einem Kurzgutachten bewerten lassen. Das Ergebnis: Am besten geeignet für einen Buchen-Nationalpark ist der Pfälzerwald.

Der Pfälzerwald bietet überdurchschnittlich große zusammenhängende Flächen und gehört weitgehend dem Land Rheinland-Pfalz. Eine 2400 Hektar große nutzungsfreie Kernzone besteht bereits. Damit bietet der Pfälzerwald optimale Voraussetzungen für einen künftigen Nationalpark.

Es ist dringend nötig, alte Laubwälder zu schützen, sagt Martin Kaiser, Waldexperte von Greenpeace. Die Einrichtung eines Nationalparks wäre für Rheinland-Pfalz ein Meilenstein, um bis 2020 zehn Prozent der landeseigenen Waldfläche aus der Nutzung zu nehmen. Damit zeigt das Land, dass es seiner internationalen Verantwortung nachkommen will.

Weitere Gebiete bedingt oder nicht als Nationalpark geeignet

Als zweites mögliches Gebiet kommt der Soonwald in Frage. Ein über 5700 Hektar großes Natura 2000-Gebiet könnte der Kernbereich eines Nationalparks sein. Eine weitere Teilfläche im Binger Wald mit sehr hohem Laubwaldanteil wurde als gut geeignet eingestuft. Allerdings engen stark befahrene Verkehrsstraßen das Gebiet deutlich ein.

Die zwei von der Landesregierung vorgeschlagenen Flächen im Hoch- und Idarwald bieten nach den Ergebnissen des Gutachtens schlechte Voraussetzungen für einen Nationalpark. Der Nadelholzanteil ist hier vergleichsweise hoch, Straßen und Siedlungen zerschneiden die Flächen. Die Ausweisung eines Buchen- oder Laubwald-Nationalparks macht auf derart beeinträchtigten Flächen keinen Sinn, so Kaiser.

Der Bereich um den Truppenübungsplatz Baumholder hat das zuständige Umweltministerium wegen der militärischen Nutzung schon ausgeschlossen. Eine fachliche Begutachtung der Gebiete und der Ausschluss ungeeigneter Flächen wäre im Vorfeld des Regionenwettbewerbs sinnvoll gewesen, sagt Norbert Panek, Diplom-Ingenieur und Autor des Gutachtens.

Greenpeace-Gutachten: Rotbuchenwälder im Verbund schützen (Langfassung)

Greenpeace-Gutachten: Rotbuchenwälder im Verbund schützen (Langfassung)

Anzahl Seiten: 72

Dateigröße: 5.36 MB

Herunterladen
Protest in front of Ikea Store in Wallau

Mehr zum Thema

Stag Beetle in Spessart Mountains

Starkes Bundeswaldgesetz immer wichtiger

Das Aus der Ampel-Koalition stoppt Pläne für ein neues Bundeswaldgesetz. Nun liegt die Zukunft des Waldes in den Händen der kommenden Regierung.

mehr erfahren über Starkes Bundeswaldgesetz immer wichtiger
Windpark bei Petkus

Windenergie und Waldschutz

Windenergie ist eine der wichtigsten grünen Energiequellen. Das Problem: Windräder brauchen Platz. Kann es eine Lösung sein, sie im Wald zu bauen?

mehr erfahren über Windenergie und Waldschutz
Author and Forestry Expert Peter Wohlleben in Cologne

Neuer Waldstudiengang mit Wohlleben

Greenpeace, Peter Wohlleben und andere haben einen neuen Wald-Studiengang für die Hochschule Eberswalde mitentwickelt. Interessierte können sich jetzt bewerben!

mehr erfahren über Neuer Waldstudiengang mit Wohlleben
Kahlschlag im Spessart

Wäldern geht's so schlecht wie nie

Der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt: Die Wälder in Deutschland sind massiv geschädigt. Die Ergebnisse gehören zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen 1984.

mehr erfahren über Wäldern geht's so schlecht wie nie
Ein Wald im Schutzgebiet mit Tieren – der mittlere Ausschnitt zeigt, wie Bäume gefällt werden

Neues Bundeswaldgesetz, alte Fehler

Das Bundeswaldgesetz soll modernisiert werden - doch der Entwurf ist viel zu schwach. Es fehlen bundeseinheitliche Regeln zum Schutz unserer Wälder. Denn Wald ist mehr als Holz.

mehr erfahren über Neues Bundeswaldgesetz, alte Fehler
verbranntes Holz

Heizen mit Holz: Eine schlechte Alternative zu Gas, Öl und Kohle

Hitze, Dürre, Borkenkäfer und Brände – die letzten Sommer haben unseren Wäldern stark zugesetzt. Und hinter den Kulissen wächst eine weitere Bedrohung rasant: Holzverbrennung zur Energiegewinnung.

mehr erfahren über Heizen mit Holz: Eine schlechte Alternative zu Gas, Öl und Kohle