Regenwaldzerstörung: Protest gegen Procter & Gamble
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Die Führungsetage von P&G in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio erhielt Besuch der etwas anderen Art: Neun Greenpeace-Aktivisten, einer von ihnen im Tigerkostüm, entrollten an den beiden Türmen des amerikanischen Firmensitzes zwei fünfzehn Meter hohe Banner. Sie protestierten damit gegen die Raubbau-Praxis zweifelhafter Palmölproduzenten, von denen P&G Palmöl bezieht.
Auf den Bannern ist die eindeutige Botschaft an den Hersteller des allseits bekannten Schuppenshampoos zu lesen: "Head & Shoulders - setzt das Überleben der Tiger nicht länger aufs Spiel" und "Head & Shoulders - vernichtet Schuppen & Regenwald".
"P&G kauft Palmöl, das auf Kosten des Regenwaldes produziert wird und stellt daraus Produkte des täglichen Lebens wie Head & Shoulders, Ariel oder Gillette Rasierschaum her. Mit rund 460.000 Tonnen jährlich ist Procter & Gamble einer der größten Palmöl-Abnehmer weltweit und muss sich seiner Verantwortung für die Umwelt endlich stellen", so Gesche Jürgens, Waldexpertin bei Greenpeace.
Bisher verweist P&G lediglich auf die Mitgliedschaft im Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO). Doch dieser Standard reicht bei weitem nicht aus. Viele große Firmen haben sich vom Raubbau an den Regenwäldern bereits weiter distanziert: Nestlé, Unilever, L'Oréal und Ferrero haben sich über RSPO hinaus ehrgeizigere Waldschutzziele gesetzt. Nun muss Procter & Gamble endlich nachziehen.
Gier nach billigem Palmöl gefährdet die Heimat der letzten Orang-Utans
Greenpeace zeigt in einem neuen Video die versteckte Rolle, die der Konzernriese bei der Zerstörung der indonesischen Wälder spielt. Der Clip greift das aktuelle „Danke Mama“-Werbevideo satirisch auf, das Procter & Gamble während der Olympischen Spiele auch in den deutschen Medien platzierte.
it den Regenwäldern schwindet auch der Lebensraum der letzten rund 7.300 verbliebenen Orang-Utans. In Kalimantan ist die Zerstörung ihres Lebensraums besonders signifikant. Dort wurden allein zwischen 2009 und 2011 rund 141.000 Hektar bewaldete Orang-Utan-Habitate abgeholzt. Mehr als ein Drittel dieser Rodungen fand nachweislich in Lizenzgebieten von Palmöl-Konzessionshaltern statt. Greenpeace hat das Unternehmen P&G in den letzten Monaten wiederholt aufgefordert, auf Palmöl aus Regenwaldzerstörung zu verzichten. Bisher ohne Erfolg, obwohl sich mittlerweile auch die Kunden wehren. Doch Kritik von Konsumenten auf den Social-Media-Plattformen von P&G in Brasilien und auf den Philippinen, in der sie mit dem Raubbau konfrontiert wurden, löschte P&G.