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Einschlag im Spessart
Michael Kunkel/Greenpeace

Greenpeace deckt auf

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Sogar das eigene Naturschutzkonzept missachten die BaySF bei der Bewirtschaftung der öffentlichen Wälder Bayerns. Diese verwalten sie seit 2005 im Auftrag der bayerischen Landesregierung. Wertvolle Laubholzbestände werden gefällt und stattdessen nichtheimische Baumarten gepflanzt. Verantwortlich für dieses Vorgehen ist aus Sicht von Greenpeace der Vorstandsvorsitzende der BaySF, Rudolf Freidhager. Profit steht an oberster Stelle, denn die importierten Baumarten wachsen schneller und sind deshalb - zumindest auf kurze Sicht - rentabler.

Jetzt wissen wir, warum Bayern die Daten seiner öffentlichen Wälder verheimlicht, sagt Gesche Jürgens, Waldexpertin bei Greenpeace. Unsere Dokumentation zeigt, dass die aggressive Forstwirtschaft des BaySF-Vorstands aus Profitgier wertvolle Wälder vernichtet. Solange die Daten über öffentliche Wälder in Bayern unter Verschluss sind, können die BaySF ungestört wertvolle Bestände alter Laubwälder abholzen.

Greenpeace-Aktivisten dokumentieren die Bestände alter Buchen im Spessart

Seit Anfang Februar campieren Greenpeace-Aktivisten im Spessart, um dort alte Buchen- und Eichenwälder auf Karten zu erfassen. So wird ersichtlich, welche Gebiete besonders schützenswert sind und wo die BaySF abholzen. Gesche Jürgens zieht eine traurige Bilanz: Für den BaySF-Vorstand zählen Klima- und Artenschutz sowie die Bedeutung der öffentlichen Wälder für das Gemeinwohl gar nicht.

Der Spessart ist wegen seines hohen Anteils an alten Laubwäldern aus ökologischer Sicht besonders wichtig. Eingriffe durch eine rein gewinnorientierte Bewirtschaftung wie im Spessart stören das natürliche Gleichgewicht. Aber nicht nur das. Der Report von Greenpeace belegt auch, dass Bayern die Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt nicht umsetzt. Stattdessen tragen die BaySF dazu bei, dass auch die verbliebenen alten Laubwälder Deutschlands geschlagen werden. Sie machen bereits jetzt nur noch knapp drei Prozent der deutschen Wälder aus.

Die Region ist zudem als Natura 2000-Schutzgebiet ausgewiesen und damit als besonders wertvolles Gebiet anerkannt. Die Ausweisung dient dem Erhalt gefährdeter Lebensräume und Arten in der EU. Die Forstwirtschaft Freidhagers verstößt aktiv gegen europäisches Naturschutzrecht, so Jürgens.

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